Die Polizei geht davon aus, dass der YouTuber den Mord begangen hat und sich durch seinen eigenen Videocontent verriet.

Ein wegen Mordes in Untersuchungshaft sitzender YouTuber aus Indiana wäre vielleicht ungeschoren davongekommen, hätte er mit der Tat nicht im Internet geprahlt.
Seien wir ehrlich, wir alle haben uns schon mal in ein Verschwörungs-Rabbithole verirrt. Also jetzt nicht im Sinne von "Hey, ich hab meine eigene Telegram-Gruppe, in der ich beweise, dass die Erde die Form eines BigMac’s hat!” Aber zumindest YouTube-Videos und Kanäle, die sich mit skurrilen Thesen dieser Art befassen.
Ein immer wiederkehrendes Motiv dieser schwurbler-esken Inhalte ist die Vorstellung, dass irgendwelche Geheimbünde und “die da oben” ihre Taten direkt vor unserer Nase verstecken. Dein Lieblingsmusiker? Jup, der hat seine Seele an den wahrhaftigen Teufel verkauft und wenn du dieses Lied von ihm rückwärts abspielst, hörst du einen stichhaltigen Beweis dafür.
Wenn sowas allerdings abseits von irgendwelchen nächtlichen YouTube-Sessions über Big Foot als Vorsitzenden der Illuminati passiert, führen solche “versteckten” Botschaften meist dazu, dass man den Leuten sehr schnell auf die Schliche kommt.
Ein Mord ohne Täter
Der Falle des YouTubers Cameron Kizer Jr dreht sich um genau diese Art des dummen Selbstverrats, denn als die Polizei im Juli letzten Jahres die Ermittlungen zu einem Mordfall in Indiana aufnahm, war sie zunächst ratlos.
Um Mitternacht herum erhielten die Beamten einen Anruf, ein Mann sei bei einem Überfall erschossen worden. Als sie ausrückten, fanden sie zwar die Leiche vor, doch vom Täter weit und breit keine Spur. Auch die wenigen Hinweise aus der Gegend waren nicht hilfreich genug, um die Ermittlungen voranzutreiben.
Eine plötzliche Wendung
Acht Monate später verkündete das Fort Wayne Police Department jedoch, dass ein Tatverdächtiger in Untersuchungshaft sei: Der 19-jährige Cameron Kizer Jr.
In der Zwischenzeit hatte sich nicht nur ein Zeuge gemeldet, der angab, dass er das Opfer und Kizer streiten sah und mitbekommen hatte, wie Kizer ihm dabei drohte, eine Frau hatte zudem ausgesagt, dass sie von Kizer darum gebeten wurde, ein Date mit dem späteren Toten zu fingieren, damit er diesen allein antreffen konnte.
Der Verdächtige rappte im Netz über die Tat
Was die Beamten allerdings überhaupt erst auf die Spur Kizers brachte, waren dessen Social Media Aktivitäten.
Nur kurz nach der Tat hatte der YouTuber auf diversen Profilen den Text “headshot”, also “Kopfschuss”, gepostet, woraufhin wenige Stunden später ein Rap-Video folgte. Der Text war voll von Anspielungen auf die Tat.
Klar ist, hätte der YouTuber diese Inhalte nicht gepostet und geteilt, wäre es gut möglich gewesen, dass der Fall bald zu den Akten gelegt wird und als Cold Case endet – so war es der Polizei jedoch möglich, ihn als dringend tatverdächtig auszumachen, sodass Kizer aktuell in Untersuchungshaft auf einen Gerichtsprozess wartet.