Als seine lebenslange Haftstrafe vom Richter bestätigt wurde, begann der 54-Jährige zu schreien.

Ein südkoreanischer YouTuber, der für den Mord an einem anderen Videocreator verurteilt wurde, versetzte den Gerichtssaal in Aufruhr.
Mord während eines Gerichtsprozesses
Am 9. Mai letzten Jahres nahm der YouTuber „Joddoltv“ an einer Gerichtsanhörung in Busan teil. Er streamte seinen Aufenthalt vor Ort live und teilte seine Gedanken mit den Zuschauern, als ein anderer YouTuber namens Hong sich ihm plötzlich von hinten näherte und mehrfach auf Joddol einstach, bis dieser tot war.
Die beiden verband eine lange Vorgeschichte mit etlichen Fehden und Klagen. Am Tag des Mordes wollte Hong Joddol davon abhalten, bei einem Gerichtsprozess auszusagen, nachdem er ihn wegen Körperverletzung angezeigt hatte.
Das seltsame Verhalten Hongs
Schon beim ersten Prozesstag im November 2024 fiel Hong mit wirren Aktionen auf. Als vom Gericht verkündet wurde, dass er wegen Rachemordes bestraft werden würde, stand Hong auf, verbeugte sich und applaudierte.
Am 10. April 2025 jedoch zeigte der YouTuber ein völlig anderes Verhalten, als das Gericht die lebenslange Haftstrafe bestätigte.
Als der Richter am Obergericht Busan angab, Hongs lebenslange Haftstrafe aufrechtzuerhalten, erlitt dieser einen nervlichen Zusammenbruch.
Er schrie, dass er davon ausgegangen war, dass die Entscheidung zu seiner Inhaftierung aufgehoben werden würde und forderte eine Erklärung.
Woher Hongs Einschätzung kam, ist nicht ganz klar, deckt sich auf seltsame Weise aber mit der eines amerikanischen Immobilien-Influencers, der versuchte, einen Polizisten zu überfahren und vor Gericht angab, er würde freigesprochen werden, weil er mit seiner Intelligenz alle Anwesenden “auseinandernehmen” würde.
Vergleiche zum Ex-Präsidenten
Dann begann Hong seinen Fall mit dem des ehemaligen Präsidenten von Südkorea Yoon Suk Yeol zu vergleichen, der sich gerad vor Gericht verantworten muss, weil er während seiner Amtszeit das Kriegsrecht ausgerufen hatte. Yeol droht hierfür lebenslange Haft oder gar die Todesstrafe.
Als der Richter mit Hong fertig war und bereits den nächsten Fall in den Saal rufen ließ, schrie Hong weiter, sodass mehrere Gerichtshelfer ihn überwältigen mussten und wieder in Gewahrsam nahmen.
Erschreckenderweise handelt es sich hierbei nicht um den ersten Fall, bei dem ein Contentcreator während eines Livestreams niedergestochen wurde. Erst vor kurzem berichteten wir über die Hintergründe des Mordes an der Streamerin Airi Sato, der von ihren eigenen Followern teils sogar bejubelt wurde.