Innerhalb weniger Tage wird er Millionen-Influencer erneut der Ausbeutung bezichtigt

Nachdem zuletzt schon der Konflikt zwischen Streamer Papaplatte und dem von ihm ehemals für die Videobearbeitung angestellten Pamabu öffentlich ausgetragen wurde, behauptet nun ein Reddit-Nutzer, dass er ähnliche Erfahrungen der Ausbeutung gemacht habe.
Worum ging es bei Papaplatte vs. Pamabu?
Wie wir berichteten, veröffentlichte Pamabu am 10. August 2025 ein Video, in dem er schilderte, wie er seine Zeit als Angestellter des Webvideoproduzenten erlebt hatte.
Darin beschrieb er unter anderem, dass er durch die wiederholte Umstrukturierung seines Entlohnungsmodells in der Praxis immer wieder Gehaltskürzungen erfahren musste, wodurch er sich dazu gezwungen sah, auch für andere Content Creator zu schneiden. Durch die geforderte höhere Quantität sei auch die Qualität seiner Arbeit gesunken, bis er schließlich Mitte 2025 entlassen und durch einen Nachfolger mit weniger Befugnissen ersetzt wurde.
In einer direkt live übertragenen Reaktion auf das Anschuldigungsvideo wies Papaplatte darauf hin, dass die Bezahlung auch nach den Umstrukturierungen noch sehr großzügig gewesen sein (Stichwort: „Ich kann nicht für 12 Stunden Arbeit die Woche 10.000 Euro droppen“), er bei der Verteilung seiner Ressourcen auf Angestellte Prioritäten setzen müsse und Pamabus Arbeit auch von Zuschauerseite mehrfach kritisiert worden wäre.
Nun allerdings möchte ein weiterer, bislang anonymer ehemaliger Cutter beweisen, dass es sich bei Pamabu um keinen Einzelfall handelte.
Was konstatiert der Ex-Cutter?
Nach eigenen Aussagen inspiriert von Pamabus öffentlichem Auftritt nutzte der nächste anonyme Ex-Cutter einen Throwaway-Account namens Still-Clover2948 auf Reddit, um nicht nur auf seine eigene angebliche Erfahrung der Ausbeutung, sondern auch auf deren psychische Konsequenzen aufmerksam zu machen.
In einem am 11. August 2025 geposteten Beitrag schilderte der Nutzer, wie er von 2019 bis Ende 2020 als 19-Jähriger ohne Abschluss an den Streamer vermittelt worden sei und mit der Zeit eine wachsende Menge an Aufgaben übernahm. Angefangen habe er mit Schnittarbeit und Administration des Reaction-Kanals Domo, später seien weitere Kanäle von Papaplatte und Kollegen hinzugekommen.
Für eine monatliche Arbeitszeit von mindestens 220 Stunden – ohne Arbeitsvertrag – sei er mit lediglich 450€ bis 1800€ entlohnt worden; zu diesem Zeitpunkt betrug der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland knapp über 9€ pro Stunde. Darüberhinaus seien von ihm geschnittene Videos von anderen Mitarbeitern als Arbeitsproben für Bewerbungen verwendet worden.
Der Cutter sei mehrfach mit Versprechen von zukünftigen Gehaltserhöhungen und einem gesicherten Arbeitsverhältnis hingehalten worden, habe in Erwartung dessen sogar seine Ausbildung aufgegeben, nur um dann „fallen gelassen“ zu werden. Aufgrund seiner Perspektivlosigkeit habe er daraufhin mit Gedanken an Selbstverletzung gespielt.
Wie reagierte der Streamer?
In späteren Posts ging Still-Clover2948 auf Nachfragen anderer Reddit-Nutzer ein und lieferte weitere Screenshots von E-Mails, früher datierten YouTube-Videos und Einladungen, welche seine Zusammenarbeit mit dem Streamer belegen sollen.
Dem vermeintlichen Ex-Cutter zufolge habe Papaplatte bereits seinen Post gesehen und den ehemaligen Vermittler kontaktiert, welcher sich wiederum bei Still-Clover2948 gemeldet habe. Später schrieb er folgendes:
Gerade habe ich eine Nachricht erhalten, in der bereits das Wort „Anwalt“ erwähnt wurde.
In einem späteren Stream verwies Papaplatte nach einer Zuschauer-Anfrage auf die Details des Arbeitsverhältnisses. Er habe lediglich mit dem Vermittler Kontakt gehabt; wie dieser den Cutter bezahlt habe, sei nicht seine Angelegenheit:
„Ich habe mich mit meinem ehemaligen Geschäftspartner auseinandergesetzt und der hat sich auch schon privat bei dem gemeldet. [...] Für mich war das 'ne Dienstleistung, die ich quasi bei 'nem Cutter genommen habe und der hat sich darum gekümmert, wie das weiter outgesourced wird, you know?“
Er habe bereits erfolgos versucht, den Ex-Cutter zu erreichen, wünsche ihm aber nur das Beste.
Zumindest Pamabu vermeldete zwei Tage nach Veröffentlichung seines ursprünglichen Videos auf Twitter, dass sich der Streamer noch einmal privat bei ihm gemeldet und sich entschuldigt habe. Die beiden seien nun dabei, eine gemeinsame Lösung zu finden.
Was ist eure Meinung? Sind Arbeitgeber auch für die Arbeitsumstände in outgesourcten Bereichen zuständig? Oder hört die Verkettung von Verantwortlichkeiten doch schon früher auf? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!