Der Wind flüstert… von einem neuen Hexer-Auftrag.

Fast ein Jahrzehnt nach seiner ursprünglichen Veröffentlichung hat The Witcher 3: Wild Hunt vielleicht noch nicht sein letztes Igni verbraucht.
Aus der polnischen Spieleszene erreichen uns neue Gerüchte, denen zufolge CD Projekt Red einen weiteren DLC für sein bahnbrechendes RPG vorbereiten könnte. Dessen Veröffentlichung ist möglicherweise für das Jahr 2026 angesetzt.
Ein neuer Funke von CDPR
CD Projekt Red kündigte kürzlich das „letzte große Update“ für The Witcher 3 an. Dieses wird die plattformübergreifende Mod-Unterstützung über mod.io einführen. Dadurch wird es möglich sein, Mods plattformübergreifend zu teilen und darauf zuzugreifen. Dies ist ein wichtiger Schritt, um einem Spiel, das sich bereits über 60 Millionen Mal verkauft hat, neues Leben einzuhauchen.
In Fan-Foren löste diese Ankündigung Spekulationen darüber aus, ob CDPR mit The Witcher 3 noch nicht fertig ist. Viele wiesen darauf hin, dass die Ermöglichung von Modding auf dieser Ebene den Weg für Fan-Inhalte in „DLC-Qualität” ebnen könnte – oder sogar für kleine, offizielle Story-Add-ons, die von den Entwicklern selbst stammen.
Die Quelle: Polens vertrautes Podcast-Duo
Das neueste Gerücht über ein DLC stammt aus einem Stream von Rock i Borys, einem der einflussreichsten Gaming- und Tech-Podcasts Polens. Während beide Moderatoren in der Vergangenheit schon gewagte Behauptungen aufgestellt haben, hat sich Borys einen Ruf als Quelle für glaubwürdige Insider-Informationen erarbeitet.
Borys sagte im Jahr 2020 sowohl die Probleme mit der Konsolenleistung voraus, die Cyberpunk 2077 plagten, als auch die frühe Andeutung, dass Ciri eine Hauptrolle in The Witcher 4 spielen könnte. Zudem kündigte er die Phantom-Liberty-Erweiterung für Cyberpunk lange vor der offiziellen Enthüllung an. Zwar ist seine Erfolgsbilanz nicht makellos, sie verleiht seiner jüngsten Behauptung jedoch Gewicht.
Einige Fans spekulieren, dass es sich um einen „kontrollierten Leak“ handeln könnte – ein absichtlich gestreutes Gerücht von CDPR, das über den Podcast Rock i Borys, mit dem das Studio seit Jahren eine enge und vertrauensvolle Beziehung pflegt, verbreitet wird.
In der Vergangenheit diente die Show bereits als Plattform, um auf subtile Weise auf CDPRs Projekte hinzuweisen. Dadurch könnte das Format dem Studio diesmal die Möglichkeit bieten, die Reaktion der Community abzuschätzen, ohne sich auf eine offizielle Ankündigung festzulegen.
Was bisher bekannt ist: Umfang und Entwickler
Laut Borys wird es sich bei dem angekündigten DLC nicht um eine vollwertige Expansion wie Hearts of Stone oder Blood and Wine handeln, sondern um ein kürzeres, storybasiertes Add-on. Ob der Inhalt kostenlos oder kostenpflichtig sein wird, ist unklar.
Die Entwicklung wird Berichten zufolge von Fool's Theory übernommen, dem polnischen Studio, das auch an der Neuauflage von The Witcher 1 arbeitet. Das Team von Fool's Theory besteht aus ehemaligen CDPR-Entwicklern und hat bereits an Spielen wie Seven, Baldur's Gate III und Divinity: Original Sin 2 mitgearbeitet. Aufgrund ihrer Erfahrung und ihres Hintergrunds sind sie die ideale Besetzung, um Geralts Welt mit einer authentischen, geschichtsträchtigen Fortsetzung zu erweitern.
Ein Lückenfüller für Story und Releases?
Sollte der Leak stimmen, wird erwartet, dass der DLC als erzählerische Brücke zwischen The Witcher 3 und dem kommenden Witcher 4 (interner Codename „Project Polaris“) dienen wird. Dies könnte die seit Langem bestehenden Bedenken der Fans ausräumen, dass es keine klare Story-Verbindung zwischen Geralts Finale und dem nächsten Teil gibt.
Borys zufolge wird der DLC nach dem kommenden Update für die Konsolen-Mod-Unterstützung erscheinen, aber noch vor The Witcher 4 und dem Remake von Witcher 1.
CDPR verfolgt derzeit ehrgeizige finanzielle Ziele. Darunter ist ein Nettogewinnziel von 3 Milliarden PLN. Dieses soll zwischen 2024 und 2027 erreicht werden. Das Unternehmen hat öffentlich erklärt, dass seine großen Spiele oft bis zu fünf Jahre brauchen. Und das nicht nur von Beginn der Produktion an, sondern ab der frühen Konzeptphase. Es ist daher unwahrscheinlich, dass The Witcher 4 innerhalb dieses Gewinnfensters erscheint. Daher sind Zwischeninhalte – wie ein potenzieller Witcher-3-DLC – ein logischer Schritt, um sowohl das Engagement der Fans als auch die finanzielle Dynamik zu erhalten.
Fan-Reaktionen: Zwischen Vorfreude und Skepsis
Natürlich ist nicht jeder von den Leaks überzeugt. In den sozialen Medien und auf Reddit argumentieren Kritiker, dass eine Wiederbelebung von The Witcher 3 im Jahr 2026 – elf Jahre nach dessen Erstveröffentlichung – wenig Sinn ergibt, wenn sich die Reihe weiterentwickeln soll.
Andere wiederum weisen darauf hin, dass es nichts Ungewöhnliches ist, wenn Inhalte Jahre nach der Veröffentlichung ergänzt werden. So erhielt Borderlands 2 im Jahr 2019, also sieben Jahre nach der Veröffentlichung, einen neuen DLC. Auch Final Fantasy XV wurde 2019 um neue Inhalte erweitert und selbst Final Fantasy XIV, das erstmals 2010 veröffentlicht wurde, wurde 2024 noch mit Erweiterungen versorgt.
Egal ob dieser neue DLC ein wohlüberlegter Schachzug von CDPR ist oder nur Wunschdenken, das durch eine verlässliche Quelle befeuert wurde – die Fans werden in den kommenden Monaten ganz genau hinschauen.
Eines ist in der Welt von The Witcher gewiss: Selbst Jahre später lodert Geralts Geschichte weiter in den Herzen der Fans. Und wie immer gilt – die Hoffnung stirbt zuletzt.