Damals noch als gefährlichen Einfluss bezeichnet, spielen heute mehr als die Hälfte der Deutschen Videospiele.

Nicht nur spielen immer mehr Deutsche Videogames, die allgemeine Spielerschaft wird auch immer älter. Das hat verschiedene Gründe – ist aber auch gut so.
Zocken als beliebtes Hobby vieler Deutschen
Der Branchenverband game teilte seine neue Datenerhebung zum Thema Alter der Spielenden Deutschen. Dabei fiel auf, dass die allgemeine Spielerschaft immer älter wird. 79% aller Befragten über 18 Jahre alt. Das alte Stigma von Videospielen, dass sie unsere Augen rechteckig machen und teils auch Grund sind für aggressives Verhalten, ist schon längst veraltet.

Fast die Hälfte aller Frauen zocken in irgendeiner Form
So ziemlich jeder Zweite spielt mittlerweile auf dem Handy, Tablet, auf dem PC oder der Konsole: Es sind insgesamt 37,5 Millionen Deutsche, laut game. Die Zahl der Spielenden stieg allgemein seit 2020 um 9% - ein klares Anzeichen, dass Videospiele immer beliebter werden. Auch tat sich bei der Geschlechterverteilung wenig. Weiterhin sind Frauen und Männer gleichauf, 48% aller unter die Lupe genommenen Gamer identifizieren sich als weiblich.

Keine Diskriminierung unter Gamern
Dabei ist es egal ob Candy Crush und Cut the Rope auf dem Handy, oder Call of Duty auf dem PC gespielt wird: Zwar wurden die Daten letzten Jahres noch nicht vollständig ausgewertet, jedoch spielten 2023 41,4 Millionen auf mobilen Geräten wie Handys oder Tablet (nein, nicht euer Steam Deck) und 32,2 Millionen nutzen Konsole oder PCs.

Zockt eure Oma auch?
Nicht nur die Zahl der allgemeinen Gamern ist gewachsen, sondern auch das Durchschnittsalter: Dieses stieg von 38,2 auf 39,5. Die Gründe dafür sind verschieden, denn bereits existierende Spieler werden nun mal älter.
Doch auch viele neue kommen zu den über 60-Jährigen dazu. Der Zuwachs von 6,4 auf 7,7 Millionen im besten Alter ist enorm. Die gestiegene Anzahl kann aber auch darauf zurückzuführen sein, dass Technologie einen immer größeren Stellenwert in unserer Gesellschaft einnimmt. Kann das alles auch positive Auswirkungen auf Rentner haben?

Bowling im Altenheim
Zwar gibt es wenige wissenschaftlich basierte Studien, doch die Pfleger und Inhaber von Seniorenzentren in ganz Deutschland, geben ihren Bewohnern die Möglichkeit sich "sportlich" an der Wii zu betätigen. Christian Schrödter, Leiter des Paulus-Stifts meint zu dem Thema:
Mit der Wii haben einige unserer Bewohner ein neues Medium für sich entdeckt. Es stärkt das Selbstbewusstsein unserer Bewohner, wenn sie Erfolg beim Bowlen haben.
Die Caritas, sowie viele weitere Altenheime scheinen diese Aussage zu unterstützen.

Wie wirkt sich das Zocken auf unser Gehirn aus?
Dazu, wie sehr unser Denken durch Videospiele verändern, gibt es jedoch sehr viele Studien. Einige sind heute weltbekannt, wie zum Beispiel der Tamagotchi-Effekt, der dafür sorgt, wie vor allem Kinder, aber auch Erwachsene, eine Bindung zu Maschinen und Robotern aufbauen. Das kann vor allem dabei helfen, Kinder schon früh Verantwortung übernehmen können. Mehr dazu findet ihr in diesem Artikel:
Auch führte Tetris zu einem Durchbruch in der Forschung zum Thema Amnesie (darüber berichteten wir auch bereits!).
Insgesamt ließen sich auch bei den wissenschaftlichen Untersuchungen zu den Altenheimen feststellen, dass die Werte im Bereich Koordination und Kraft sich verbesserten, im Bereich Schnelligkeit jedoch verschlechterten.

Ob ihr jedoch UNO oder Pokémon spielt, eines ist klar: Spielen ist nicht nur ein Teil der Deutschen, sondern der ganzen Menschheit.
Wie seht ihr das ganze? Überraschend, oder schon ganz normal?