Twitch-Streamerin nach 10.000$-Spende für Flucht aus Alaska zu Tränen gerührt

Leicht verdientes Geld, aber auch moralisch verdientes Geld?

Bucciboo 10000 Donation
Ein Clip der Reaktion der Streamerin ging viral | © Bucciboo

Der Traum vom schnellen Geld übers Livestreamen wird für die meisten, die es ausprobieren, schnell zu einer herben Enttäuschung. Der meiste Umsatz auf Plattformen wie Twitch wird von einer kleinen Gruppe prominenter Streamer generiert, sodass Neulinge es oft sehr schwer haben.

Wie jedoch am 21. September 2025 anhand des Falls der US-amerikanischen Streamerin Bucciboo deutlich wurde, reicht manchmal schon einfach eine emotionale Story und eine Menge Glück, um innerhalb kürzester Zeit den Weg zum Erfolg geebnet zu bekommen.

Schauspielerin in Alaska

Nach anfänglichen Stream-Versuchen auf Twitch im März und April 2022 wandte sich Bucciboo, bürgerlicher Vorname Rachel, für längere Zeit von der Plattform ab, um einem geregelteren Berufsleben nachzugehen. Als sie im September 2025 zurückkehrte, hatte sie den wenigen verbliebenen Teilen ihrer ohnehin schon eher kleinen Zuschauerschaft viel zu berichten.

Sie habe sich in den letzten Jahren bei verschiedenen Gelegenheiten als Kleinschauspielerin ausprobiert, sei aber immer wieder damit gescheitert; zuletzt, weil sie nach eigenen Angaben ohne Selbstverschulden entlassen worden sei. Sie habe zwar übergangsweise bereits eine neue Anstellung in einem Café finden können, wolle jedoch nun ihre Heimat Alaska verlassen, um sich stattdessen ein Leben in New York City aufzubauen, wo es für Schauspieler deutlich mehr Berufsmöglichkeiten gibt.

So begann sie ab dem 15. September, quasi täglich zu streamen. Dabei widmete sie sich vor allem der "Just Chatting"-Kategorie, in der es eher darum geht, sich mit den Zuschauern auszutauschen, als beispielsweise Videospiele zu spielen. Mit Titeln wie "Single Girl Trying to Pay Rent 😩" und "Give a poor girl a sub and get her out of Alaska" wies sie offen darauf hin, dass sie dringend Geld benötige.

Viraler Clip auf Reddit

Der erste und bei weitem aktivste der wiederkehrenden Zuschauerschaft war ein Nutzer namens CaiyuL, welcher so auch bereit stand, als Bucciboo am 21. September 2025 während eines Livestreams eine Spende erhielt, mit der sie das selbstgesteckte Ziel von 10.000$ für den Umzug auf einen Schlag erreichte.

CaiyuL erstellte einen Clip, in dem zu sehen war, wie Bucciboo über die sichtlich unerwartete Spende in Tränen ausbrach und stellte diesen auf Reddit in der Community r/streamerfails unter dem Titel "Streamer stuck in Alaska doing dead-end jobs for 7 years receives $10,000 donation to start over in New York" ein, womit er schnell viral ging. Während Bucciboo in ihrem eigenen Stream von vielen Seiten Glückwünsche erhielt, waren die Reaktionen der Reddit-Nutzer deutlich pessimistischer:

Äh... Vielleicht sollte sie einfach nur Alaska verlassen. Ich weiß nicht, ob ein Umzug nach NYC die beste Idee ist, besonders bei dieser Wirtschaftslage.
[…] Wenn sie nur unbedingt Alaska verlassen wollte, hätte sie 49 andere Staaten zur Auswahl gehabt, aber nein, sie möchte von irgendwelchen Simps Geld dafür bekommen, in NYC ‚ganz groß rauszukommen‘. Tut mir leid, wenn das jemanden verärgert, aber das war kein Akt der Selbstlosigkeit, sondern einfach nur irgendeine Simp-Spende.

Wohl auch aufgrund solcher Reaktionen sind die Aufzeichnungen des besagten Streams inzwischen gelöscht. Dennoch gab die Streamerin in einem ersten Schritt bekannt, nach Jobangeboten in New York City zu suchen und bat auch dabei wieder um Unterstützung durch ihre Follower, deren Zahl nach dem Viralgehen des Clips inzwischen auf über 700 angestiegen ist. In der Zwischenzeit hat Bucciboo ihr streamübergreifendes Spendenziel auf 20.000$ erhöht.

Doch was ist eure Meinung? Sind solche Spenden als Symbol für Mitleid ein positives Zeichen? Oder tatsächlich nur Ausdruck einer parasozialen Beziehung? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

Adrian Gerlach

Adrian ist fasziniert von Games aller Alters- und Qualitätsklassen. Zeitmangel bereitet ihm diese Interessensvielfalt trotzdem nicht; man kann ja im Schlaf weiter träumen....