Hat noch irgendjemand das Nemo-Spiel von 2003 gespielt, oder war das ein Fiebertraum?

Ich hatte ein Flashback zu einem Spiel, bei dem ich mir nicht einmal sicher war, ob es überhaupt existiert. Tut es aber.

Findingnemo
Die Grafik ist irgendwie nice für 2003. | © Disney

Hach, ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen – ich war krank, konnte deswegen nicht zur Grundschule gehen und durfte stattdessen am PC meines Vaters zocken. Wenn man das "zocken" nennen möchte – denn die Wa(h)l fiel natürlich auf die spielgewordene Version des Klassikers Anfang der 2000er Jahre: Findet Nemo!

Clownfische, Kindheit und komisch kurze Spielzeit: Mein Comeback in Disneys Unterwasserwelt

Bis vor kurzem war ich mir unsicher, ob das alles nur ein wortwörtlicher Fiebertraum war, aber eine kurze Recherche brachte mich nicht nur auf die Steam-Seite von Disneys Blockbuster-Game, sondern auch zu einem kompletten Walkthrough, welches ich mir im Sinne der journalistischen Sorgfaltspflicht natürlich komplett angeschaut habe. Dabei musste ich mit Schrecken feststellen, dass das gesamte Unterwasser-Abenteuer grade einmal knapp 58 Minuten dauert? Ich könnte schwören, dass ich damals tagelang gespielt hab und vermutlich trotzdem nie fertig geworden bin. Na ja.

Inhaltlich ist Findet Nemo ziemlich genau so, wie man sich das vorstellt: die Grundgeschichte, zusammengepfercht in ein möglichst kompaktes Spiel für die ziemlich kompakte Zielgruppe: kranke Grundschulkinder, die ausnahmsweise ein bisschen zu lang von ihren Eltern vor dem klobigen Familien-PC geparkt werden. Dabei ist das ganze sogar relativ fortschrittlich aufbereitet: nach dem Fishnapping von Nemo können wir flexibel zwischen den beiden Handlungssträngen von Nemo im Aquarium und Vater Marli im weiten Meer wechseln. Nemo hilft der Aquariengang, den großen Ausbruch vorzubereiten, während Marli gemeinsam mit Dory einer verlorenen Schwimmbrille hinterherjagt, um Nemos Standort herauszufinden. Dazu spielt man Minigames und löst kleine Puzzles. Auf kindgerechte Weise geht natürlich alles gut aus, und Nemo und Marli werden wiedervereint.

Auf die letzte Spielminute wirds aber nochmal richtig spannend: Dory gelangt in ein Fischernetz und muss gerettet werden. Ein Wechselbad der Gefühle. Ein relativ unspektakuläres Minispiel später, und Dory ist wieder frei – was ein Glück. Ende gut, alles gut. Ganz ehrlich: bis auf die Szene mit Bruce dem Hai, die sich vor über 20 Jahren bedeutend bedrohlicher angefühlt hat, erinnere ich mich an herzlich wenig – und der Wiederspielwert hält sich vermutlich auch in Grenzen.

Wer dem Ganzen doch nochmal eine Chance geben will, kann Findet Nemo für stolze 9,75 € (das Spiel ist über 20 Jahre alt und hat eine Spielzeit von unter einer Stunde!) auf Steam kaufen. Theoretisch kann man es aber auch einfach lassen.

Johanna Goebel

Johanna studiert Online-Redaktion in Köln und ist schon seit dem Kleinkindalter in der Gamingwelt unterwegs. Ihr Herz schlägt für Open-Worlds, Action- oder Fantasy-RPGs und Third-Person-Shooter mit guten Storylines und (un-)charmanten Charakteren....