Deliver At All Costs
Was bekommt man, wenn man einen Postbotenjob mit offenem Chaos und dem Flair eines 1950er-Jahre-B-Movies kreuzt? Deliver At All Costs, ein Action-Adventure, das zumindest für seine Originalität Pluspunkte sammelt. In diesem Spiel schlüpfst du in die Rolle von Winston Green, einem vom Pech verfolgten Kurier, der Pakete durch drei weitläufige Städte liefern muss – und dabei buchstäblich alles auf dem Weg dem Erdboden gleichmacht. Die Welt ist voll mit komplett zerstörbaren Gebäuden, und hemmungslose Zerstörung wird als Teil des Spielspaßes sogar gefördert. Das wilde Konzept versprach Freiheit à la Grand Theft Auto und explosive Action im Stil von Just Cause. Tatsächlich macht es Spaß, mit einem aufgemotzten Lieferwagen durch Wolkenkratzer zu pflügen oder verrückte Gadgets einzusetzen, um Gegner beiseite zu schleudern. Doch am Ende schafft Deliver At All Costs es nicht, ein stimmiges, ausgereiftes Erlebnis zu bieten. Die Bewertungen sind gemischt und liegen im Schnitt bei etwa 6 von 10 Punkten, wobei viele Kritiker die Ambition, aber auch die Verwirrung des Spiels bemängeln. Das Hauptproblem ist, dass das Spiel zu viele Genres gleichzeitig bedienen will – teils storygetriebenes Abenteuer, teils Physik-Sandbox, teils Rennspiel – und dabei in keinem Bereich wirklich überzeugt. Die Missionen fühlen sich repetitiv an, meist läuft es darauf hinaus, „X Schaden anrichten und dann ein Paket abliefern“, während die Geschichte trotz skurriler Grundidee nie richtig Fahrt aufnimmt. Die offenen Städte sind zwar groß, wirken aber seltsam leer und dienen eher als Kulisse für die Zerstörung, als lebendige Welten. Technisch gab es ebenfalls viele Probleme: Von Framerate-Einbrüchen während chaotischer Szenen bis hin zu einem holprigen Online-Ranglistensystem zum Start, das nicht richtig funktionierte. Selbst der Mehrspielermodus (ein geplanter Koop-Modus) wurde verschoben, was einen wichtigen Verkaufsfaktor untergrub. Unterm Strich bietet Deliver At All Costs zwar etwas hirnlosen Spaß, bleibt aber letztlich ohne echten Fortschritt – wie es ein Kritiker treffend formulierte. Ein Paradebeispiel für ein Spiel mit einer großartigen Idee, das den Absprung aber nicht geschafft hat, und damit eine der auffälligsten Enttäuschungen des Jahres 2025. | © Konami Digital Entertainment