G’schichten hinterm Paulaner Garten: "Alaaarm!" bei der Feuerwehr

Wir werfen einen Blick hinter den Paulaner Garten und stellen uns die Frage, warum denn plötzlich auf der Feuerwehrwache ein Alaaarm losgeht.

Gh PG Alaaarm Feuerwehr
Wenn aus der freiwilligen, die freizügige Feuerwehr wird. | © EarlyGame

Woran hat es jelegen? Was ist mit Karsten los? Haben wir noch Pepps? Die Welt der Memes ist eine Welt der unbeantworteten Fragen. Zeit, einige davon zu erklären!

Denn auch wenn wir direkt wissen, was man uns sagen will, wenn “Forza fertig runtergeladen” ist oder jemand “Alaaarm” schlägt, was genau hinter diesen Memes steckt, ist nicht immer klar. Darum ist es an der Zeit, einen Blick hinter den Paulaner Garten zu werfen und die Ursprünge der beliebtesten deutschen Memes zu erkunden.

"Alaaarm!" auf der Feuerwache

Klar, absolut niemand von uns hat jemals irgendein Erwachsenenfilmchen gesehen. Man ist versehentlich mal auf der Fernbedienung ausgerutscht oder hat ahnungslos einen Link angeklickt, der einen eigentlich auf eine Webseite für Einmachgläser-Zubehör bringen sollte – und selbst das nur unter Protest!

Und dennoch kann wohl keiner von uns leugnen, dass selbst die jungfräulichsten Augen diese Szene kennen: Eine Frau steht in der Umkleide einer vermeintlichen Feuerwache und schlüpft gerade in eine Uniform, die ihr viel zu groß scheint. Plötzlich stapft ein “echter” Feuerwehrmann ins Bild und fragt sie, was sie dort suchen würde. In affektiert lasziver “Ruf mich an”-Stimme fast-stöhnt die Ertappte, dass sie nur mal eine solche Uniform anprobieren wollte.

Mit dem Feuerwehrmann ist allerdings nicht zu spaßen: Er packt die Dame im Genick und stellt klar, der festen Überzeugung zu sein, dass sie die Uniform klauen wollte. Daher schiebt er sie aus der Umkleide heraus und ruft einen der wohl meistgehörten Meme-Sätze aller Zeiten: “ALARM! ALAAARM!

Ein brandheißes Meme

Auf den Ausruf, der nicht ansatzweise so kräftig und überzeugend klingt, wie er es wohl hätte sollen, rücken vier Kollegen des Nicht-Feuerwehrmannes an – zufälligerweise mit einem Bett dabei, von dem jeder eine Ecke trägt.

In einer etwas längeren Version als der viralen Variante, führt der Rufer daraufhin aus, eine “fremde Frauensperson” aufgespürt zu haben, die es auf Diebesgut gründlichst zu untersuchen gilt – was daraufhin wohl folgt, dürfte relativ klar sein.

Die schauspielerische Mattleistung (denn was sonst sollte das Gegenteil von “Glanzleistung” sein?), die unfreiwillige Komik der Situation, in der vier Feuerwehrmänner ein Bett mit sich führen und der generelle Vibe des Clips haben ihn zu einem der bekanntesten deutschen Memes gemacht – doch woher er genau stammt und ob die Beteiligten wirklich Feuerwehrmänner waren, weiß wohl kaum einer... Okay, gut, wir alle wissen, dass sie keine echten sind – aber was es mit dem Meme auf sich hat, ist dennoch wenig bekannt.

Die Anmacherinnen kommen zum siebten Mal

Die deutsche, auf Erwachsenenfilme spezialisierte Produktions- und Vertriebsgesellschaft Videorama GmbH, die hinter Namen wie Gina Wild – Jetzt wird es schmutzig oder Maximum Perversum steckte, veröffentlichte seit 1996 eine Reihe mit dem Titel Die Anmacherinnen.

Der 7. Teil der Reihe mit dem Subtitel “Glühende Fötzchen” zeigt die tschechischen Darsteller Robert Rosenberg und Petra Hermanova (nein, nicht die Musikerin) in den Hauptrollen. Rosenberg spielte unter anderem in Erwachsenenfilmchen wie “Rim my Gape 4” mit, während man Hermanova aus Streifen wie “Penetrating the East 2” und “Monteure: Rohrbesprechung” kennt. Oder nicht kennt...

“Die Anmacherinnen 7” unter der Regie von Harry S. Morgan handelt laut Klappentext vom geheimen Tagebuch zweier Duisburger Schülerinnen und ihren frivolen Abenteuern – eines davon spielt sich in einer Feuerwache ab – eben genau der, in der es später zu einem “alarmierenden Erlebnis” kommt.

Dass derlei Filme voll von solch fragwürdigen Szenen sind, die sowohl von ihren Motiven als auch der schauspielerischen Leistung auf unfreiwillige Art urkomisch sind, sollte klar sein, doch die Absurdität des "Alaaarm!" auf der Feuerwache ist eben doch nochmal ein ganz besonderer, einmaliger Clip – und jetzt kennt ihr sogar den Hintergrund des Ganzen, ohne euren Browserverlauf löschen zu müssen.

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....