Nintendo und das FBI: Keine Gnade für Raubkopierer

Nintendos Rechts-Spiel hat ein neues Level erreicht – mit dem FBI als Koop-Partner.

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R.I.P. in Peace, Nsw2u. | © Nintendo

Wir wissen es inzwischen alle: Nintendo mag es, die Zügel fest in der Hand zu halten. Egal ob Palworld sich ein bisschen zu sehr von Pokémon inspirieren lässt, du versuchst, deine Switch zu modden oder dir den „falschen“ Usernamen aussuchst – Nintendo hat noch nie gezögert, wenn’s ums juristische Durchgreifen ging. Aber jetzt? Jetzt ist endgültig Endgegner-Zeit: Sie haben das FBI eingeschaltet.

Game Over für Nsw2u

Was genau war also Nsw2u, diese jetzt offiziell vom FBI vaporisierte Website? Kurz gesagt: ein digitaler Himmel für alle, die lieber die Kasse vermeiden. Die Seite war eine der bekanntesten Quellen für Nintendo-Switch-ROMs – also komplette Spieledateien, direkt aus den Cartridges oder digitalen Versionen extrahiert und anschließend für die Massen hochgeladen. Offiziell natürlich unter dem noblen Vorwand der „Erhaltung“ – realistisch betrachtet aber eher ein: „Ich zahl’ doch keine 60 Tacken für ein Spiel von 2017“. Nsw2u war spezialisiert auf Direkt-Downloads für so ziemlich jedes Switch-Spiel, das einem in den Sinn kam – und das oft nur wenige Stunden nach Release. Ob Indie-Perle, AAA-Titel oder DLC: Wenn’s auf der Switch lief, hatte Nsw2u es ziemlich sicher.

Natürlich war das Ganze nicht ganz so legal, weshalb die Seite immer ein bisschen Katz-und-Maus mit Nintendos Anwälten spielte. Trotzdem lief sie jahrelang, baute eine riesige Nutzerschaft auf und wurde zu einem der bekanntesten Piraterie-Hubs im Netz – bis jetzt.

Denn diese Woche ist Nsw2u plötzlich verschwunden. Technisch gesehen existiert die Domain noch bei Google – klickt man drauf, bekommt man aber nur ein: „Diese Website wurde beschlagnahmt.“ Offiziell geschah das durch einen richterlichen Beschluss des U.S. District Court im Northern District of Georgia, unter Berufung auf den üblichen juristischen Buchstabensalat – konkret: 18 U.S.C. 2323, also strafrechtliche Verletzung geistigen Eigentums. Kurz gesagt: kein Pop-up, das man einfach mit „Okay“ wegklickt.

Der Zeitpunkt ist übrigens kein Zufall. Mit dem Release der Nintendo Switch 2 hat das Unternehmen ganz offensichtlich seine Bemühungen verstärkt, unautorisierte Kopien, Drittanbieter-Zubehör und alles, was irgendwie verboten riecht, vom Planeten zu tilgen. Die Botschaft von Nintendo ist glasklar: Wer unsere Spiele raubkopiert, hat es nicht mehr nur mit irgendeiner Rechtsabteilung zu tun. Sondern mit den Bundesbehörden.

Nintendo hat keinen Bock mehr auf freundlich. Und wer 2025 noch immer versucht, Breath of the Wild gratis abzugreifen, sollte besser hoffen, dass sein VPN... sehr, sehr gut ist (Nein, tu’s nicht!).

Johanna Goebel

Johanna studiert Online-Redaktion in Köln und ist schon seit dem Kleinkindalter in der Gamingwelt unterwegs. Ihr Herz schlägt für Open-Worlds, Action- oder Fantasy-RPGs und Third-Person-Shooter mit guten Storylines und (un-)charmanten Charakteren....