175 Millionen für Ronaldo, ohne einen Ball zu berühren – die bestbezahltesten Influencer-Branddeals 2025

Wer andere beeinflussen kann Geld auszugeben, kann allein damit schon viel Geld machen.

Die bestverdienenden Brand Deal Influencer
Was haben Ronaldo, Monte und Taylor Swift gemeinsam? Brands reißen sich um sie. | © Instagram / YouTube

Sänger, Schauspieler und Spitzensportler sind inzwischen längst mehr, als "nur" das, was ihre Jobbeschreibung aussagt. Dank Social Media und der scheinbaren "Nahbarkeit" solcher Idole sind Ronaldo, Beyoncé und Selena Gomez längst auch eine eigene Marke und damit eben auch allesamt Influencer.

Leute verfolgen den Instagram einer Katy Perry nicht nur wegen ihrer Musik, sondern weil sie wissen wollen, wie sich ihr Star kleidet, welches Make Up sie trägt und wo sie Urlaub macht – um dem dann im besten Fall auch nachzueifern.

2 Millionen Dollar für Otter Dank Taylor Swift

Als Taylor Swift zur Premiere des Filmes, der ihr neues Album Life of a Showgirl begleitete, ein Shirt des Monterey-Bay-Aquariums trug, auf dem zwei Otter zu sehen waren, wollte die gesamte Swiftie-Army eben genau dieses Shirt auch.

Das Kleidungsstück wurde allerdings seit den 90ern nicht mehr produziert... eigentlich.

Denn als der Betreiber des Aquariums mit unzähligen Anfragen rund um das Shirt bombardiert wurde, beschloss er kurzerhand, es neu aufzulegen – mit unglaublichem Erfolg.

Liz MacDonald, Content-Strategin von Monterey-Bay rief eine Spendenaktion für Seeotter ins Leben. Alle, die mindestens 65,13$ spendeten, sollten ein Otter-Shirt erhalten und weil MacDonald um den Impact Swifts wusste, setzte sie das Spendenziel entsprechend hoch an: In Anlehnung an die Glückszahl der Sängerin peilte man 1,3 Millionen Dollar an. Nach nur acht Stunden war diese Summe erreicht, schon am Folgetag war die Summe verdoppelt. "Wir haben durchschnittlich alle 15 Minuten rund 100.000 Dollar eingenommen" so MacDonald.

Wie groß der Einfluss von Prominenten außerhalb ihres normalen Metiers ist, ist also unbestritten – und entsprechend interessant und lukrativ scheint dies natürlich für Unternehmen und Marken.

Die besten Brand-Deal-Influencer 2025

Die Plattform Amra & Elma veröffentlichte eine Liste der bestbezahltesten Brand-Deal-Influencer des Jahres 2025 und diese hört sich wie das Who-Is-Who der Social Media Welt an.

Besonders interessant dabei, dass diese Deals für die Influencer dabei oftmals profitabler scheinen, als ihre eigentlichen Berufe, schließlich ist so ein Photoshooting für eine Modelinie oder ein Video über einen Lipgloss schneller fertig, als eine Albumproduktion und zumindest etwas weniger schweißtreibend als ein ganzes Fußballspiel.

Ronaldo Branddeals
Bei Branddeals greift Ronaldo gerne zu. | © Cristiano Ronaldo / Instagram

Laut A&E steht Cristiano Ronaldo an der absoluten Spitze der Brand-Deal-Influencer mit seinen mehr als 642 Millionen Followern auf Instagram ist er besonders für Sport- und Modemarken attraktiv, während Platz 2 – Lionel Messi – zwar auch für Sporthersteller, darüber hinaus aber auch für Produzenten von Luxusgütern interessant.

Der Unterschied liegt hierbei klar in der Darstellung der beiden Fußballspieler. Während Ronaldo sich zumindest nach außen hin "bescheidener" gibt und man (wenn man über die zahlreichen Millionen auf dem Konto hinwegsieht) ihn fast für einen normalen Typen halten könnte, protzt und prahlt Messi hier und da ganz gerne mit Uhren, Autos und Reisen.

175$ Millionen ohne einen Ball zu berühren

Grundsätzlich frönen natürlich beide gern dem Luxus, doch die Art und Weise der Selbstdarstellung macht hier den entscheidenden Unterschied aus.

Laut TOI lässt sich Ronaldo diesen Unterschied aber gut bezahlen und soll rund 175 Millionen US-Dollar mit Markendeals verdienen – noch bevor er sich überhaupt für das nächste Fußballspiel warmgelaufen, geschweige denn einen Ball berührt hat.

Natürlich werden die konkreten Inhalte solcher Werbedeals oft streng geheim gehalten und einen Blick auf einen derartigen Vertrag darf wohl kein Sterblicher je werfen, doch Schätzungen und Insiderwissen zeichnen ein ungefähres Bild davon, was sich die Influencer ihre Gesichter, Namen und Marken kosten lassen.

Social Media-Persönlichkeiten als Schlusslicht

Neben Selena Gomez, die mit ihren 423 Millionen Followern auf Instagram vor allem für die Beauty- und Entertainment-Industrie relevant ist, Kylie Jenner (380 Mio. Follower) dazu noch vor allem von Modemarken kontaktiert wird und einer Ariana Grande, die offensichtlich auch für Anbieter von Produkten rund um das Thema Musik eine Rolle spielt, findet sich interessanterweise erst auf Platz 14 der Liste überhaupt jemand, der seine Anfänge in der Social Media-Welt gemacht hat: Khaby Lame.

Khaby Lame
Khaby Lame macht Millionen, ohne auch nur ein Wort zu sagen. | © Khaby Lame / Twitter

Der Comedian, der auf TikTok Millionen von Fans begeisterte, in dem er sich Videos komplexer Lifehacks im Internet ansah und dann ganz nonchalant und wortlos zeigte, wie man das Ganze hätte wesentlich einfacher bewerkstelligen können, hat aus dieser schlichten Idee ein Millionengeschäft gemacht.

Seine Branddeals mit Unternehmen wie Hugo Boss machten es dem aus dem Senegal stammenden 25-jährigen möglich, seine Internetbekanntheit in echtes Vermögen umzuwandeln, wie das Fortune Magazine schrieb, kostete mancher bezahlter Post gute 400.000$ – ein Branddeal mit der Krypto-Plattform Binance soll ihm sogar rund eine Millionen für einen einzigen Post eingebracht haben.

Werbegesicht für die eigenen Marken

Die Paul Brüder auf Platz 16 und 17 gehen sogar noch einen Schritt weiter präsentieren neben anderen Marken auch ihre eigenen und werden so zum millionenschweren Werbemultiplikator für Produkte und Marken, die ihnen selbst gehören.

Während Logan Paul mit der Getränkemarke Prime und Lunchly vor allem junge und jugendliche Fans im Foodsektor abholt, spricht Jake Paul mit seiner Männerpflegemarke W ein älteres Segment an, dass sich vor allem um ihre Äußerlichkeiten, die ersten Anzeichen des Alterns und dergleichen sorgt.

Auch hierzulande gibt es Beispiele dieser Art. Zwar sind die meisten deutschen Influencer im internationalen Vergleich verhältnismäßig kleinere Fische, doch stehen hierzulande Prime und Gönnrgy von Montana Black nahezu ebenbürtig im Regal und setzen große Marken auf die Gesichter von Pamela Reif, Dagi Bee oder Younes Zarou, wenn sie ihre Produkte einem entsprechenden Publikum näher bringen wollen.

Das ist dann alles zwar nicht ganz so romantisch, wie die Vorstellung, mit einem 30 Jahre alten T-Shirt ein paar Otter zu retten, aber vielleicht zeigt sich Ronaldo ja irgendwann mit dem Emblem eines Herstellers von pflanzenbasierten Fleischalternativen auf dem Trikot – das wäre ja schon mal ein Anfang.

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....