Shurjoka meldet sich direkt von der Pferdewiese und stellt klar, wer ihrer Ansicht nach Israel verteidigen würde – und zufällig sind es genau die Menschen, die sie am wenigsten mag...

In einer Instagram-Story erklärt Shurjoka, dass laut ihrer Ansicht ein überwältigender Teil der Unterstützer Israels rechte Männer sind.
Die letzten Monate rund um Shurjoka waren mal wieder – in ihren Worten – “highly beängstigend”. Wildeste Aussagen und Aktionen, die bei erneut aufgekochten Streits mit Tobias Huch und KuchenTV begannen und hinführten zu Aussagen, dass sie selbst sich die deutsche Nazivergangenheit nicht vorwerfen lassen könne, da sie ja Kroatin sei, oder nicht verstehe, warum man sie des Verbreitens antisemitischer Inhalte beschuldigen würde, nachdem sie ein Macklemore-Video abspielte, in welchem als holocaustrelativierende aufgefasste Sequenzen gezeigt wurden.
Ihr Leben ist ein Ponyhof
Vor einiger Zeit kündigte Shurjoka nun das Ende ihrer Karriere als Influencerin an – meinte damit allerdings eher, dass sie künftig Vollzeit-Aktivistin sein würde und der laut ihrer Ansicht verlogenen YouTube-Branche und ihren Werbedeals den Rücken kehren möchte.
Gerade macht sie aber weder noch und verbringt ihre Zeit vor allem auf dem Pferdehof – wogegen absolut nichts einzuwenden ist, denn ganz gleich wie erfolgreich jemand im Internet sein mag, der Hype kann von einem Tag auf den anderen verflogen sein und dann ist es gut, ein zweites Standbein zu haben, einen richtigen Beruf erlernt und sich so über Wasser halten zu können.
Dabei betont sie auch selbst, wie gut ihr dies täte – vielleicht auch, weil ihr bisheriger Aktivismus sich ja auf persönliche Beefs mit Influencern wie eben KuchenTV, Huch oder Scurrows beschränkte und sie davon weniger mitbekommt, wenn sie auf dem Hof aktiv ist.
Und dann bin ich 3 Wochen offline und ich krieg nix mit von dem was auf Twitter über mich geschrieben wird. Weil ich tatsächlich ein Leben habe daneben. Ein reales, sehr erfüllendes Leben. Mit großartigen, zwischenmenschlichen Beziehungen mit Hobbys, mit Interessen, mit ‘nem Job... mich weiterbilde.... super Haustiere habe, großartige, romantische, zwischenmenschliche Beziehungen führe, richtigen guten [Verkehr] habe... Es könnte mich nicht weniger interessieren, was ein Dennis auf Bluesky über mich schreibt. Ich bin hier um Antideutschen auf [die Nerven] zu gehen.
"Die meisten Israelsupporter sind rechte Männer"
Und doch scheint sie das Ganze nie so ganz loszulassen und sie doch nicht immer so völlig abschalten zu können, weswegen sie sich immer wieder mit kurzen Videos direkt vom Hof meldet und unter anderem Storys auf Instagram hochlädt.
Kürzlich passierte genau das wieder und sie äußerte sich zu Instagram-Nachrichten, die sie laut eigenen Aussage erhielt. Ihrer eigenen Einschätzung nach, würde nämlich eine bestimmte Gruppe von Menschen sie besonders stark dafür kritisieren, dass sie Palästina verteidige und hinter deren Angriffen gegen die Israelische Bevölkerung stünde.
In den letzten zwei Monaten habe ich bewusst drauf geachtet, was für Accounts mich auf Instagram privat anschreiben und dafür anfeinden oder beleidigen oder bedrohen oder kritisieren, dass ich hinter Palästina stehe und Israel offen kritisiere.
Böse Stimmen würden behaupten, dass es ja nur zwei mögliche Gruppen geben könnte, denen Shurjoka generell für jedwedes Problem in ihrem Leben die Schuld gibt: Rechte oder Männer. Tatsächlich ist die Antwort daher nicht sonderlich überraschend, dass es sich laut ihr zum ganz großen Teil um rechte Männer handeln würde.
Ich kann an dieser Stelle sagen, dass es in den letzten zwei Monaten auf Instagram – ich rede jetzt nicht von anderen Plattformen – eine einzige Frau gab. Der Rest waren alles Männer. Und 9 von 10 Accounts sind allein von dem, was die sonst so auf ihren Seiten posten und teilen, wenn man sich die Seiten anschaut, eindeutig dem rechten Spektrum zuzuordnen.
Das sind Leute, die teilen Beiträge von der AfD, Leute, die teilen Beiträge von der FPÖ, Leute, die teilen rassistische Beiträge, frauenverachtende Beiträge, menschenverachtende Beiträge.
Soweit auch dahingehend okay, dass es sich um ihre eigene Einschätzung in Bezug auf Nachrichten handelt, die sie selbst angeblich erhält – wäre da nicht, der letzte Satz:
Ich dachte, ich teile euch einfach mal so, wer hinter Israel steht.
Weiterhin keinerlei Differenzierung
Absurderweise erklärt sie, dass der Grund für ihr Framing, dass Unterstützer Israels hauptsächlich rechte Männer seien, der sei, dass die Medien es so darstellen würden, als seien sämtliche Kritiker Israels Antisemiten.
Leider geht sie hierbei nach wie vor nicht auf die essenziell wichtige Unterscheidung ein, die sich bei der Frage ergeben muss, ob jemand gegen die gewalttätigen Ausschreitungen auf beiden Seiten einstehen will und etwa gleichermaßen die israelische Bevölkerung wie die Hamas kritisiert, dabei aber dennoch weder dem palästinensischen Volk noch der israelischen Bevölkerung das Existenzrecht absprechen will oder sich undifferenziert auf eine Seite schlägt.
Ob dieses Framing gegen Framing aber der richtige Weg ist oder nur weiter dazu führt, dass sich mehr und mehr einstige Weggefährten, linke Influencer und antifaschistische Organisationen von ihr distanzieren, werden wohl die kommenden Wochen zeigen – also, sofern Shurjoka davon etwas mitbekommt.