Der Verbraucherschutzfeind Nr. 1 ist nach wie vor auf der Flucht – selbst die Polizei scheint ihn nicht lange halten zu können...

André Schiebler wurde am Kölner Hauptbahnhof von Polizisten aufgegriffen und festgenommen – kurz darauf hat er sogar ein Statement dazu abgegeben und diese 8 Minuten sind pures Gold!
Es gibt so einige Bücher, die aufgrund ihres brisanten Inhalts, der Art und Weise wie sie geschrieben wurden oder der schlichten Tatsache von wem sie verfasst sind, Probleme für die Involvierten und den Autoren bedeuten. Was diese Bücher alle gemein haben: Sie sind für gewöhnlich veröffentlicht.
Im Falle von André Schiebler haben sich Konsequenzen ergeben, weil sein Buch eben nicht erschienen ist und Fans inzwischen länger darauf warten, als auf den nächsten George R. R. Martin-Schinken.
Das begehrteste Buch Deutschlands
Doch seien wir ehrlich: Deutschland BRAUCHT dieses Buch! Wie sonst sollten wir darüber informiert werden, was Schieblers (Vielleicht-[Ex-])Partnerin Nicole beim Tinderdaten so erlebt hat?
Doch: Wie einem Mann habhaft werden, der für die Käufer seines Buches unauffindbar ist und auf Nachfragen, Beschwerden und Stornierungsversuche nicht reagiert?
Hierfür hat die Bundesregierung am Kölner Bahnhof nun ein Sonderkommando aus erfahrenen Elite-Soldaten gebildet, die die aktuelle Lichtgestalt der “Ich kiffe, spiele lustige Kritzelspiele und kiffe noch mehr”-Streamer aufgreifen sollte.
Ahnungslose Sheople würden sagen, dass es eine ganz normale Personenkontrolle war, weil Schiebler es für eine großartige Idee hielt, sich bei den aktuellen Temperaturen, die teils an der 30 Grad Marke kratzen, eingeplüscht in ein Unabomber-Gedächtnis-Cosplay an einem der meistfrequentierten Bahnhöfe Deutschlands herumzutreiben.
Den Mexican Stand-Off der Polizisten und des YouTubers, der sich vielleicht noch nicht ganz sicher ist, ob sich der Buchdruck überhaupt durchsetzen wird, hat Schiebler selbst in einem Videostatement geschildert – nach eigenen Angaben, weil er befürchtet, dass andere die Festnahme gefilmt haben und Lügen darüber verbreiten könnten, was genau sich zugetragen hat.
André ist Bahnhof...
Bei dem, was André allerdings darüber erzählt, hätte er sich wünschen sollen, dass lieber dutzende andere Geschichten zu dem Thema kursieren, so dass sein unabsichtlich lächerliches Statement irgendwo dazwischen untergeht.
In einer ungesunden Mische aus vermeintlicher Kiffer-Psychose und einem Wochenendaufenthalt im Paulaner Garten mit dem Titel “ICH WURDE IN KÖLN VERHAFTET STATEMENT” erklärt Schiebler, wie sich alles aus seiner Sicht zugetragen hat:
Ich bin Köln Hauptbahnhof, gehe so... dadurch. Mit Cappy, Mütze, Sonnenbrille – blablablabla. Dings, will schnell zum Zug hin gehen. Dann: Polizei hält mich an.
Der ehemalige kriminelle Affe fährt fort, dass drei Polizisten ihn festgehalten hatten – wobei er nicht ausführt, ob alle Beamten gleichzeitig zugriffen, jeder sich eine andere Extremität schnappte oder sie sich an den Händen hielten um eine menschliche Kette zu bilden, die sich wie eine Toga um ihn wickelte – und sagten, dass es sich bei diesem Aufgriff um eine Reisebefragung handeln würde.
Schiebler gab sich laut eigenen Aussagen verwirrt, aber nicht sonderlich kooperativ und wollte die “Reisebefragung” zu seiner eigenen Sicherheit mitfilmen – zugegeben, das gute Recht eines Mannes, der in den vergangenen Monaten eher wenig auf Arbeits- und Verbraucherrechte anderer gab.
Eine “Rucksack, Jacke, alles, A****abtasten, alles wirklich“-Durchsuchung (Schieblers Worte) durch die Beamten blieb erfolglos (man kann ja auch nichts finden, was schon längst geraucht wurde). Da André sich angeblich aber weigerte, seine Personalien rauszugeben, wurde er dennoch mit aufs Revier genommen.
Auf der Wache wurde er nach eigenen Angaben von drei Polizisten fixiert (wobei nicht klar ist, ob es um die drei Polizisten von davor ging oder drei weitere und ob inzwischen sechs Beamte á la “SOS-Affenalarm" um ihn herumhingen). Daraufhin nahm man seine Fingerabdrücke und brachte ihn in eine Zelle.
Schiebler scheint über das alles sichtlich geschockt, ringt um Fassung und Worte – oder muss sich kurz sammeln und überlegen, wie er seinen kleinen Erlebnisreport weiter ausschmückt.
Polizisten sind Fanboys
Als es ihm dann (wieder) einfällt, berichtet er von einem Sichtfenster in der Zellentür, durch den die Beamten ihn angeblich beobachteten und tuschelten, ob es sich hierbei tatsächlich um den allerechtesten Apo... äh... André Schiebler von ApeCrime handeln würde.
Zehn Minuten lang sollen immer wieder andere, neue Polizisten an der Schiebler-Scheibe vorbeigeschlichen sein und einen Blick auf ihr altes, neues Idol geworfen haben, ungläublig im Anblick seiner Erscheinung. Dann aber stellte er fest, dass sich auf der gegenüberliegenden Seite der Zelle eine weitere Tür befand.
Hinter dieser Tür reihten sich dutzende von Wintermänteln aneinander und als André sich an diesen vorbeischob, landete er in Narnia... ja okay, den Teil habe ich dazugedichtet, aber wenn Schiebler das darf, dann ich ja wohl auch – mal ganz abgesehen davon, dass Schieblers Version nicht weniger glaubwürdig erscheint, weil besagte Tür nach seinen Angaben unverschlossen war.
Erst als er feststellte, dass die Tür nach draußen in die köstliche, köstliche Freiheit führte, wies er die Polizisten auf ihren Fauxpas hin (hängen zu diesem Zeitpunkt eigentlich noch die anderen sechs an ihm dran?).
Zum Ende hin erzählt er noch, dass sich weitere Beamte “voll aggressiv” vor ihm aufgebaut hätten und ihm sein Dasein als Star absprechen wollten. Schließlich gab einer der Polizisten an, ihn nicht zu kennen, was natürlich mehr als lächerlich ist, da das Video “10 Redewendungen #4” zur Standard-Polizeiausbildung in Deutschland gehört. Daher stellt André auch zurecht fest: "Ey, JEDER hier kennt mich!”
Gott, Jesus und Zombies
Zum Schluss soll es noch eine Belehrung durch den Beamten gegeben haben, der ihm erklärte, dass man ihn aufgrund seines fragwürdigen Outfits und seines ungewöhnlichen Verhaltens am Bahnhof aufgegriffen hatte. Dabei soll der Polizist gesagt haben, dass er gegangen wäre wie jemand der “von Gott verlassen wurde”. Für Schiebler ist hier klar, dass der besagte Polizist sich für Jesus gehalten habe und ihn missionieren wollte – ich wünsche wirklich, dass dieser Teil auch wieder nur ein Scherz von mir selbst wäre...
Das Statement beendet André dann damit, dass eine Szene in Walking Dead super unrealistisch gewesen sei, weil eine Figur dort auch in einer unverschlossenen Zelle “eingesperrt” gewesen sei... Jetzt wissen wir zumindest, woher er die Idee für seine lustige, kleine Anekdote hat.
Und das Buch? Da sagt er natürlich mal wieder gar nichts zu...
Wie viele Polizeibeamte aus Köln könnte man um André Schiebler herumwickeln, bevor er nicht mehr von jedem erkannt wird? Schreibt eure Schätzung in die Kommentare!