OF in der Vorschule – TikToker erstellt Videos für Erwachsene in Kindertagesstätte

Und seine vermeintliche Entschuldigung macht noch deutlicher, wie wenig Einsicht er zeigt.

OF in Kita
OF-Model und (zum Glück) kein Erzieher mehr: Michael Duvall. | © TikTok

Es gibt Skandale rund um TikToker und Influencer, die sind eher absurd und lächerlich als wirklich schlimm und es gibt Fälle, die so erschreckend und widerlich erscheinen, dass die anderen dagegen verblassen.

Der Fall um Michael Duvall fällt dabei ohne jede Frage in die zweite Kategorie und seine Entschuldigung rund um die in einer Kita erstellten OnlyFans-Inhalte sind mindestens so fadenscheinig wie erschreckend.

OF-Content in der Kita

Duvall ist OF-Influencer aus Kentucky, erstellt Content für Erwachsene und bewirbt diesen mal mehr, mal weniger offensichtlich auf anderen Plattformen wie TikTok, Reddit und Twitter. Gleichzeitig arbeitete er als Erzieher in einer Vorschule.

Wo man vielleicht noch eine moralische Grauzone sehen könnte, wenn er diese beiden Seiten klar, strikt und ohne auch nur den Hauch einer Überschneidung trennen würde, macht die Tatsache, dass er viele seiner OF-Inhalte an seinem ehemaligen Arbeitsplatz erstellte, daraus einen absoluten Skandal.

So hatte er in einem Waschraum nicht nur anzügliche Bilder von sich angefertigt, er filmte sich auch beim eigenen Handanlegen in einer Toilettenkabine. Bei derart ekelerregenden Inhalten kann man zumindest beruhigt sagen, dass er dies niemals im Beisein oder der Nähe seiner Schützlinge machte – auch wenn dies kein wirklicher Trost ist.

Das sahen zum Glück auch Duvalls Arbeitgeber so. Direkt nachdem besagte Inhalte öffentlich wurden, verlor er seinen Job als Erzieher und auch ein Teil (wenn auch bei Weitem nicht genug) seiner Social Media-Follower wendete sich von dem in Louisville lebenden 25-Jährigen ab – dennoch versucht Duvall den irreparablen Schaden zu schmälern, indem er auf TikTok ein Entschuldigungs-Video veröffentlichte.

Ein Video, dass alles noch schlimmer machte

Duvals Versuch sich zu erklären beginnt mit einer überlangen Ausführung darüber, wie eine ehemalige, toxische Beziehung ihn angeblich dazu gebracht und gedrängt hatte, Inhalte auf OF zu erstellen. Dass dies wenig damit zu tun hat, was er in den letzten Monaten gemacht hat, findet dabei keine Erwähnung.

Er fährt fort, dass er von all dem Geld geblendet gewesen sei, welches er dadurch plötzlich machte und er den Überblick verlor, als er seinen Content in tausenden von Posts auf Instagram-, Twitter- und Redditseiten bewarb.

Der Gedanke allein, dass diese zeitaufwendige Werbemaßnahme und das Posten seiner Inhalte sicherlich nicht nur in seiner Freizeit, sondern auch während er seiner echten Arbeit nachging und auf seine Schützlinge aufpassen sollte, jagt einem schon einen kalten Schauer über den Rücken.

Die offensichtlichen Vorwürfe, dass es sich bei den Abnehmern seiner Inhalte vor allem um Pädophile handeln würde, weist er zwar zurück, seine Erklärungen diesbezüglich werfen allerdings noch viel mehr Fragen auf. Denn Duvall erklärt, dass er aus entsprechenden Reddit-Gruppen oft gebannt wurde, weil er nicht den entsprechenden Kriterien entsprach – dass er sich überhaupt in diesen Threads bewegte, weil er sehr wohl um die Brisanz seines “Drehortes” wusste, verschweigt er aber.

Dies wird zudem noch durch seine Aussagen unterstrichen, er habe die Videos und Fotos immer erst dann gemacht, wenn niemand mehr vor Ort und alle Kinder längst wieder zuhause waren. Eine Antwort, warum er sein Material dann dennoch an seinem Arbeitsplatz anfertigte und nicht einfach nach Hause ging, bleibt er aber schuldig.

All dies macht mehr als klar, dass es ihm und vor allem seinen Kunden um genau diesen Ort, also die Kindertagesstätte und dessen Bedeutung ging.

Duvall redet von Dingen, weit über die Vorwürfe hinaus

Als wäre all dies nicht schon schlimm und abscheulich genug, geht Duvall dann auch noch auf ein Thema ein, das weder mit diesen Vorwürfen zu tun hat, noch in irgendeiner Form aufgebracht wurde. So spricht er dann auch von rassistischen Tweets und Posts über Tierquälerei, die er seiner Aussage nach zu einem Zeitpunkt veröffentlichte, als er in einem manipulierenden Zuhause und unter dem Einfluss von Drogen stand.

Ob er damit versucht, das allgemeine Bild von sich zu beschönigen und sich als geläuterten jungen Mann mit ehemals schlechtem Umgang darzustellen ist nicht klar, ändert allerdings rein gar nichts an den grauenvollen Dingen, die ihm nun vorgeworfen wurden.

Ob Duvalls ekelhafte Eskapaden auch noch rechtliche Konsequenzen für ihn haben würden, wird sich zeigen, dass ein erschreckend großer Teil seiner Fans nach wie vor zu ihm hält und die Wahrheit rund um seine OF-Inhalte als Kleinigkeit abtun, lässt aber zumindest davon ausgehen, dass es seinem Erfolg im Internet leider keinen Abbruch tun wird.

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....