"Hat seine Mutter getötet und schreibt mir aus dem Knast": Streamerin über ihren gefährlichen Stalker

In einem Stream erklärt Sodakite, dass sie nach wie vor von ihrem Stalker kontaktiert wird, obwohl er wegen Mordes an seiner eigenen Mutter in Haft ist.

Obwohl ihr Stalker im Knast sitzt, hat die Streamerin noch immer keine Ruhe. | © Youtube / X

Streamer, Influencer und andere Personen des öffentlichen Lebens haben immer wieder Probleme mit Stalkern. Menschen, deren Wahrnehmung hinsichtlich paraasozialer Beziehungen so verzerrt ist, dass sie glauben, eine ganz besondere Verbindung mit ihren Idol zu haben.

In den allermeisten Fällen werden diese Verfolger von Gesellschaft oder Polizei als “harmlose Spinner” abgetan und auch die Rechtsgrundlage ist nur bedingt hilfreich, denn oftmals können Behörden erst eingreifen, wenn es zu spät ist und bereits etwas passierte.

Im Fall der Streamerin Sodakite ist bereits “etwas passiert” – allerdings nicht ihr selbst. Ihr Stalker hat seine eigene Mutter umgebracht. Dafür sitzt er im Gefängnis, belästigt sie aber dennoch weiterhin.

Stalker tötet Mutter

In einem GTA V Roleplay Stream mit ihrem Partner berichtete Sodakite davon, dass der Stalker sie seit 2019 belästigt hatte, das Ganze aber 2021 abrupt endete – wie sie mittlerweile weiß, weil er damals ins Gefängnis kam – doch nun wieder zurück sei.

Der Stalker Travis J. Lewton landete 2022 in einem Gefängnis in Toledo, Ohio, nachdem er seine eigene Mutter getötet hatte.

Bereits davor blickte er auf eine lange Liste von Frauen zurück, die er auf unterschiedlichste Weise belästigt hatte. Im Oktober 2022 beschloss er plötzlich, seine eigene Mutter umzubringen, erwürgte sie und versteckte ihren Körper in einem Abflussrohr hinter ihrem Haus.

Die Ermittlungen führten schnell zu Lewton, der in Untersuchungshaft genommen und ein Jahr später von einem Gericht zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt wurde. Dies schien ihn allerdings nicht davon abzuhalten, weiter Frauen zu belästigen.

Streamerin wird weiterhin belästigt

Im gemeinsamen Stream erzählte Sodakite ihrem Partner, dass sie nach wie vor Mails von Lewton erhielt. Denn auch wenn er kurz vor seiner Inhaftierung keine Nachrichten mehr an sie geschrieben hatte, hatte er im Laufe des letzten Jahres wieder damit begonnen. So schrieb er ihr erneut dutzende Nachrichten, die voll von wirren Aussagen waren und absurde Betreffe wie “Wollsocken”, “Aufwärmen damit du dir keine Zerrung holst” oder “Körperpiercing” beinhaltete.

Die meisten der Mails hat die Streamerin nie geöffnet und auch nicht vor das nachzuholen. In einer, bei der sie es doch tat, fragte er, ob sie sich nicht bei einer App anmelden würde, über die Sträflinge mit Freunden und Familie kommunizieren können.

Ihren Zuschauern erklärte Sodakite, dass sie das Ganze zwar durchaus beängstigend fand, aber auch versuchte, die Angelegenheit mit Humor zu nehmen. Etwas, was ihr aber auch nur gelang, weil sie wusste, dass Lewton für den Rest seines Lebens in Haft bleiben würde und sie nicht fürchtete, plötzlich Besuch zu bekommen, wie im Fall einer anderen Influencerin, die ihren Stream unterbrechen musste, weil ein Stalker versuchte, in ihr Haus einzudringen.

Dass es Lewton aber dennoch nach wie vor möglich ist, Kontakt mit der Streamerin aufzunehmen zeigt, dass selbst wenn bereits etwas vorgefallen ist und der Verfolger straffällig wurde, das Gesetz noch immer nicht davor schützt, dass die Opfer weiterhin belästigt werden.

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....