Vor wenigen Wochen wollte sie nichts lieber, als aus Syrien flüchten – nun will sie dorthin und zu ihrem Ex-Mann zurück.

Wer sich schon mal mit Chantal Sarault beschäftigt hat, der weiß, dass ihrem Wort nicht unbedingt zu trauen ist. Die Mukbang-Influencer (also eine Content-Creatorin, die in ihren Videos besonders große Mengen bestimmter Speisen zu sich nimmt) hat sich eine Online-Reputation aufgebaut, die von Skandalen und Unwahrheiten geprägt ist.
Ein Leben finanziert durch Betrug und Fans
Zu Beginn ihrer skurrilen Karriere tanzte sie für teuren Käse vor der Kamera und erbettelte sich Spenden, für einen Lebensstil, der sie nicht dazu zwang, arbeiten zu gehen, weshalb Zuschauer oft davon sprachen sie würde einen "Homer Simpson Lifestyle" suchen. Später flüchtete sie aus ihrem Geburtsland Kanada, weil ihr die Kritik um ihre Person und vermeintliche Vorwürfe der Tierquälerei (angeblich hatte sie ihre beiden Katzen verwahrlosen lassen) zu groß wurde.
Nach einem Abstecher nach Kuwait, innerhalb welchem sie ihre Follower dazu aufforderte, ihr Geld für eine Tierschutzorganisation zu spenden und dann wegen Spendenbetrugs von den Behörden gesucht wurde, zog sie mit ihrem Mann nach Syrien, um dort unter anderem angeblich die Ausbildung eines kleinen Mädchens zu finanzieren. Die durchschnittlichen Kosten für den Besuch einer Privatschule in Syrien liegen bei etwa 1.000 US-Dollar pro Jahr und dieses Geld wollte sie mindestens aufbringen. Natürlich wieder nicht Chantal selbst: Erneut wurden stattdessen ihre Zuschauer zur Kasse gebeten und erneut kamen Zweifel daran auf, ob die Spenden dort ankamen, wo sie es sollten.
Kürzlich sollte es dann einen weiteren großen Umbruch im Leben der Influencerin geben: Die Trennung von ihrem Mann Sallah, für welchen sie nach eigenen Angaben drei Jahre zuvor zum Islam konvertiert und nun auch nach Syrien gezogen war.
Das Versprechen eines besseren Lebens
Die Trennung soll unterschiedliche Gründe gehabt haben – während es einerseits hieß, Sallah solle seine Frau betrogen haben, sprach diese auch immer wieder von ihrer Einsamkeit und der Antriebslosigkeit, die unter anderem daher rühren sollte, dass sie durch die Sprachbarriere keinen Anschluss und keine Freunde fände.
Mit der Scheidung sollte auch ihre Rückkehr nach Kanada einhergehen, was natürlich bedeutete, dass die Beauty unter den Foodies die Reise, den Umzug, eine Unterkunft in Kanada und entsprechendes Mobiliar benötigte – doch wie nicht anders zu erwarten, natürlich nicht auf eigene Kosten.
Mit dem neuen Spendenaufruf – diesmal ganz offen aus reinem Eigennutz – kam wieder entsprechende Kritik auf, welche Sarault mit vollmundigen Versprechen ruhigstellen wollte: So erklärte sie, sich sofort nach ihrer Rückkehr nach Kanada um eine feste Arbeit, einen geregelten Alltag und eine gesundere Lebensweise zu bemühen und ihren Zuschauern all diese Erfolge bald präsentieren zu wollen.
Erneut fanden sich ausreichend Spender, um der Influencerin ihr Vorhaben zu finanzieren und so trat sie kürzlich die Heimkehr an und startete in ihr vermeintlich neues Leben.
Alles bleibt beim ganz, ganz Alten
Zunächst entschied sie sich dazu, nicht länger Hijab zu tragen – was bisher die einzige große Veränderung blieb. Denn darüber hinaus scheint alles mehr oder weniger beim Alten zu bleiben.
Foodie-Beauty bestellt sich ihr Essen in erster Linie bei den bekannten Fastfood-Ketten, spricht in ihren Streams davon, jetzt ohne ihren Mann einsam zu sein und niemanden mehr zu haben, der für sie Kaffee macht und keine Lust zu haben, sich nach einem Job umzusehen. Ihre Erklärung dafür, warum es ihr nicht gelänge, sich im Leben Routinen aufzubauen: Weil sie keine Routinen im Leben hätte.
Zwar hätte sie sich inzwischen ein neues Haustier besorgt (auch für diese Katze kamen die Zuschauer auf), allerdings fühle sie sich ohne ihren Ex-Mann einsam, vermisse Julia (ihre Katze, die sie bei Sallah in Syrien gelassen hatte) und denke darüber nach, zurück nach Syrien zu reisen.
Nach diesen Aussagen aus ihrem neuesten Video und Stream schlägt Sarault erstmals auch heftige Kritik aus ihrer Fanbase entgegen. Auch Menschen, die zuvor stets auf Saraults Seite standen und ihr mit ihrem eigenen Geld aushalfen, hinterfragen diese neuen Pläne, schließlich hatten sie ihr die Heimkehr finanziell ermöglicht, nur um jetzt zu erfahren, dass sie das Gekaufte in Kanada zurücklassen wolle.
Die Mitschuld der Spender
Immer wieder kommt in den Kommentaren die Vermutung auf, dass Sarault davon ausgegangen war, dass der Umzug in ihre Heimat dafür sorgen würde, dass Menschen ihr noch viel mehr Geld spenden würden – dies blieb nach der großen Finanzspritze, die ihre Follower ihr für eben diesen Umzug bereitgestellt hatten, allerdings aus.
Dies ist recht ungewöhnlich, da die meisten Spender bisher, ungeachtet dessen, was sich Sarault an Aussagen und Taten leisteten, unaufhörlich Geld an sie sendeten und damit den Weg für weitere Betrügereien und ihren ungesunden Lebensstil ebneten. Dass nun auch einige Supporter kritische Töne anschlagen, gab es in dieser Form bisher kaum.
Sie wird darum gebeten, eine Therapie zu machen, an ihrer körperlichen und seelischen Verfassung zu arbeiten und sich von dem Gedanken zu trennen, dass andere Menschen – egal ob ihre Follower oder ihr Ex-Mann – für sie sorgen muss und sie lernen müsse, auf eigenen Beinen zu stehen.
Ob dies bei Foodie Beauty für das dringend nötige Umdenken sorgen wird, ist fraglich. Nach wie vor scheint es unter ihren Zuschauern zu viele zu geben, die ihr weiterhin mit kleinen oder größeren Geldbeträgen aushelfen wollen. Oftmals werden diese Unterstützer von den Kritikern als “Beser” bezeichnet, eine Anspielung an den Begriff “obese” also “fettleibig” da es immer wieder Theorien gibt, dass viele ihre Supporter nur sehen wollen, wie die Influencerin durch ihren ungesunden Lebensstil weiter zunimmt, als würden sie einen bösartigen Sims-Run spielen, bei dem sie ihrer Figur so sehr wie möglich schaden wollen.
Ähnliche Kritik kommt auch immer wieder bei IRL-Problem-Streamer Johnny Somali auf, dem nachgesagt wird, dass er tatsächlich keine wirklichen Fans hätte und die Menschen, die seine Streams sehen, nur darauf warten, dass er eine Grenze nach der anderen überschreitet – was ihn bald auch für weit mehr als 10 Jahre ins Gefängnis bringen könnte.