Streamer fingierte Mord am besten Freund – jetzt versucht er sich nach Nordkorea zu schleichen

Sam Pepper hat eine skandalträchtige Karriere hinter sich und seine neuesten Aktionen sind dabei kein Stück weniger problematisch.

Sam Pepper Nordkorea
Sam Peppers Versuch nach Nordkorea zu kommen scheiterte – selbstverständlich. | © YouTube

In der weitläufigen Welt der YouTube Creator gibt es wohl Nichts, was es nicht gibt – speziell mit Blick auf die Pranking-Szene. Wo YouTuber ihren Lebensunterhalt damit verdienen, anderen Streiche zu spielen, sind Abgründe vorbestimmt und einer, der sich wohl ganz unten im tiefsten Loch befindet, ist Sam Pepper.

Sam Pepper “killt” besten Freund

Der aus Ashford stammende YouTuber bewegte sich mit seinen Videos und Pranks stets am Rande des guten Geschmacks und der Legalität. Den Vogel aber nicht nur abgeschossen, sondern per Langstreckenrakete ins All und zielsicher in ein Schwarzes Loch gefeuert, hat er 2015.

In einem Video mit dem Titel “Killing Best Friend Prank” zeigte Pepper, wie er zwei Freunde von sich glauben ließ, sie entführt zu haben und fingierte einen der beiden vor den Augen des anderen zu erschießen. Der Prank ließ das Opfer traumatisiert zurück, selbst nachdem aufgeklärt wurde, dass sein bester Freund gerade nicht in seiner Anwesenheit ermordet wurde.

Die Absurdität sowie die emotionalen Reaktionen der vermeintlich Entführten sorgten für einen Skandal und Pepper erntete herbe Kritik, welcher er mit wenig Verständnis begegnete. Er startete sogar eine GoFundMe-Kampagne, in welcher er anbot, seinen YouTube-Kanal zu löschen, sofern er ein Spendenziel von 1,5 Millionen Dollar für seinen privaten Gebrauch erreicht hätte – die Kampagne wurde umgehend von den Betreibern wieder entfernt.

Flucht ins IRL-Streaming

Und so, wie das für viele gescheiterte YouTuber irgendwann zur Alternative wird, entschied auch Pepper nach all den Skandalen ins IRL-Streaming auf TikTok zu wechseln. Seine Videos sind dabei nur noch problematischer geworden und sein Content besteht hauptsächlich aus absolutem Fehlverhalten und der Belästigung Dritter.

Aktuell befindet er sich in China und schlägt damit in die gleiche Kerbe wie andere IRL-Streamer, die die Gutmütigkeit des asiatischen Raums für ihre ekelhaften Streams nutzen. So sieht sich Johnny Somali gerade damit konfrontiert, alle an seinem Gerichtsprozess beteiligten Personen erpressen zu wollen, während Vitaly Zdorovetskiy hofft, dass Donald Trump, Putin oder Gott ihn aus dem Gefängnis erretten würden.

Sam Pepper hingegen befindet sich auf freiem Fuß – auch wenn das bei seinen neuesten Aktionen wohl nur noch eine Frage der Zeit ist, bis sich auch das ändert.

Nach Nordkorea schleichen

Denn aktuell befindet der Streamer sich gemeinsam mit einem Freund in China und versuchte kürzlich, über die nordkoreanische Grenze zu gelangen. Das grundsätzlich ohnehin schon absurde und äußerst gefährliche Unterfangen wurde natürlich nicht viel angenehmer, als die beiden sich extrem auffällig verhielten und ihr Benehmen auch noch auf Video festhielten und streamten.

Pepper schlich sich so nah wie irgendwie möglich an den langen, hohen Zaun, der China und Nordkorea separiert und filmte, dass auf der anderen Seite in weiter Ferne Menschen zu sehen waren.

Natürlich wurden die Grenzbehörden schnell auf den Streamer aufmerksam und so sah er sich recht schnell mit Polizisten konfrontiert, die nach den Gründen für seinen Aufenthalt an der Grenze fragten.

Unter Zuhilfenahme einer KI übersetzte Pepper jeweils, was die Beamten zu ihm sagten und für sie wiederum, was er sagte und so stellten die Polizisten schnell fest, dass der Streamer gar keinen wirklichen Grund hatte, sich an diesem gefährlichen Ort zu befinden.

Wir kamen hier her, weil es eine interessante Gegend ist, die wir filmen wollten. Ich bin aus England und mein Freund ist aus Deutschland. Wir wollten rüber nach Nordkorea gucken und sehen, was da so abgeht.

Dementsprechend sollten die beiden zur nächstgelegenen Polizeistation mitgenommen werden, weigerten sich allerdings, weil sie sagten, sie würden sich davor fürchten, von der Polizei in Gewahrsam genommen zu werden.

Keinerlei Einsicht

Daraus ergab sich ein unangenehmes Hin und Her zwischen den Beamten und Pepper, der den gesamten Vorfall durchgängig streamte und sich für cleverer als die Polizisten hielt, ohne zu wissen, dass diese längst erkannt hatten, dass er die Befragung filmte.

Nach mehr als einer Stunde wurden die beiden dennoch abgeführt, für eine weitere Stunde befragt und dann wieder auf freien Fuß gesetzt und waren mit einem blauen Auge davongekommen. Einem blauen Auge, das noch Folgen nach sich ziehen könnte, weil Pepper und sein Freund weiterstreamten.

Auf dem Rückweg zu ihrem Hotel ließen sie die Kamera einfach weiterlaufen, während sie sich darüber austauschten, bei der Befragung diverse, falsche Angaben gemacht zu haben, unter anderem darüber, was ihre eigentlichen Ziele waren – sich nach Nordkorea zu schleichen.

Gerade in der aktuellen Zeit, in welcher IRL-Streamer im asiatischen Raum unter besonderer Beobachtung stehen und unter anderem Südkorea und die Philippinen besonders hart gegen die Content Creator vorgehen, eine äußerst fragwürdige Aktion, die noch Konsequenzen haben könnte.

Allerdings war Sam Pepper nie die Art Mensch, die sich über Konsequenzen groß Gedanken macht.

Was ist eure Meinung? Haltet ihr Sam Peppers Ausflug an die Nordkoreanische Grenze für eine harmlose Aktion oder sollten die Behörden hier bereits durchgreifen und Schlimmeres verhindern?

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....