Nachdem er es sich mit den Staatsoberhäuptern dreier Länder verscherzt hat, sucht der Russe nun nach Hilfe von ganz, ganz, ganz oben.

Einst war er ein YouTube-Urgestein, das die Prankszene wie kaum ein zweites prägte – inzwischen sitzt er im philippinischen Gefängnis: Vitaly Zdorovetskiy war ganz oben und stürzte dann tief.
Vitaly Zdorovetskiy verliert alles
Spätestens als er eine unschuldige Joggerin attackierte, wendeten sich die meisten Fans seines YouTube-Kanals VitalyzdTv von ihm ab und er selbst wechselte ins IRL-Streamer-Gewerbe.
Dort hatte Zdorovetskiy die Idee, ganz ähnlich wie Johnny Somali in Südkorea, die Gastfreundlichkeit der Philippiner auszunutzen und unschuldige Passanten zu belästigen.
Er drohte einer Frau sie auszurauben, bat einen Sicherheitsbeamten darum, ihm “eine Banane einführen” zu dürfen, stahl aus Läden und stürmte durch die Küchen von Restaurants – und streamte all das live im Internet.
Dann allerdings ergriffen die philippinischen Behörden Zdorovetskiy und Präsident Marcos Jr. selbst stellte klar, dass man ein Exempel an ihm statieren würde.
Die Philippinen gegen Zdorovetskiy
Deshalb sitzt der Streamer aktuell in Abschiebehaft, soll aber keinesfalls abgeschoben werden. Stattdessen muss er dort warten, bis sein eigentlicher Prozess beginnt – was im philippinischen Rechtsystem teilweise Jahre dauern kann.
Während Zdorovetskiy in Haft wohl mit den Nachwirkungen seines Drogen- und Anabolikakonsums zu kämpfen hat, bereitet ein Gericht den Prozessauftakt vor. Wie im asiatischen Raum üblich, wird dabei zunächst mit ersten, leicht zu beweisenden Anschuldigungen begonnen und im Laufe des Falls die Klage um weitere Vorwürfe erweitert.
Im Falle des Streamers geht es hierbei zunächst um drei Fälle der Belästigung, welche ihn allein schon für fast 2 Jahre ins Gefängnis bringen könnten, während es gut möglich ist, dass die nächsten, noch schwereren Anklagepunkte dieses Maximum noch deutlich erhöhen könnten.
Hilfegesuch bei Putin und Trump
Während Zdorovetskiys Verteidiger zunächst gefordert hatte, den Streamer auf Bewährung zu entlassen (etwas, was im philippinischen Gesetz für Ausländer nicht vorgesehen ist), wurde später auf einen frühzeitigen Freispruch plädiert – was ebenfalls abgelehnt wurde.
Zur selben Zeit ließ der Streamer verlauten, dass er auf eine Begnadigung durch den russischen Präsidenten Vladimir Putin oder Donald Trump hoffe, da er sowohl die russische als auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft habe.
Doch während Trump gerade besseres zu tun zu haben scheint, sich mit seinem einstigen Busenfreund Elon Musk Beef auf Twitter liefern möchte oder Elitesoldaten gegen Protestler im eigenen Land in den Einsatz schickt und das Gnadengesuch komplett ignorierte, verstieß die russische Regierung Zdorovetskiy und ließ verlautbaren, dass sich Russen auf den Philippinen entsprechend derer Gesetze verhalten müssten.
Warten auf Gottes Gnade?
Darum scheint es in der Verteidigungsstrategie des Streamers und seines Anwalts nun einen weiteren Wandel gegeben zu haben und man erklärte der Öffentlichkeit, dass Zdorovetskiy sich geändert habe, in der Bibel lesen würde und auf Gnade durch Gott hoffe.
Man betont hierbei, dass es nicht mehr darum ginge, juristische Gnade zu erfahren, sondern, dass die Menschen dem einstigen YouTuber aus ihrem Herzen heraus verzeihen sollten – wobei es sich hierbei ziemlich klar um den verzweifelten Versuch handeln dürfte, einen positiveren, geläuterten Eindruck von Zdorovetskiy zu vermitteln.
Ob, nachdem zwei Staatsoberhäupter, die sich für Götter zu halten scheinen, nun also der real Deal ein gutes Wort einlegt und die höchst gläubige Bevölkerung der Philippinen beeinflusst, bleibt dabei aber fraglich.
Wie seht ihr das Ganze? Hat Zdorovetskiy eine zweite Chance verdient oder erhofft ihr euch eine drakonische Gefängnisstrafe im harten, philippinischen Gefängnis für ihn?