Die vermeintlichen Streiche könnten gefährlich enden... und für den Pranker selbst im Knast.

Was macht einen guten Streich aus? Er ist kreativ, trifft die Opfer überraschend, schadet aber niemandem wirklich und lässt am Ende alle Beteiligten gemeinsam lachen.
Inzwischen scheint diese Vorstellung eines gelungenen Scherzes aber längst in Vergessenheit geraten. Pranks im Internet sind geprägt von Zerstörungswut und Ekel.
Extreme Streiche und ihre Folgen
Leute übergießen unschuldige Passanten in der Bahn mit Fäkalien, besprühen Lebensmittel mit Insektengift oder versuchen das Image einer Restaurantkette zu zerstören, indem sie Kondome in das Essen schmuggeln.
In einigen, besonders krassen Fällen fordern solche idiotischen Vorhaben sogar Leben, weil etwa ein junger Mann erschossen wurde, nachdem er im Zuge eines “Klingelstreiches” einen Hausbesitzer so in Angst versetzte, dass dieser seine Waffe zückte.
Panik im Supermarkt
Die Streiche von Heston Cobb, der auf TikTok als Heston James bekannt ist, hätten auch Tote zur Folge haben können, weswegen er sich gerade vor Gericht wiederfindet.
Cobb hat in der letzten Zeit vor allem durch zwei Arten von “Streichen” für Aufmerksamkeit gesorgt. Der erste, wesentlich harmlosere basierte darauf, dass er oder Freunde sich an einem öffentlichen Platz (im besten Fall einem Supermarkt oder Kaufhaus) aufhielten und plötzlich anfingen laut zu schreien.
Dabei gaben sie Hilferufe und Schreie der Panik von sich, in der Hoffnung, besonders viele Kunden und Mitarbeiter zu verstören. Wurden sie darauf angesprochen, weil etwa das Personal die Sache mitbekam oder die Schreie zu ihnen zurückverfolgten, kicherten sie nur und behaupteten, den Schrei ebenfalls gehört gehabt zu haben, aber nicht dafür verantwortlich zu sein.
Auch wenn es einigen Opfern sicherlich einen ziemlichen Schrecken einjagte, wurden sie für gewöhnlich lediglich aus dem Laden geworfen und mussten keine weiteren Konsequenzen fürchten.
Der zweite seiner Streiche ist da allerdings von einem anderen Kaliber – auch, weil er ziemlich gefährlich enden könnte.
Amateure schrauben an fremden Autos herum
So suchte sich der TikToker auch hier bestimmte Läden oder Geschäfte aus, verkleidete eine Gruppe von Freunden in den jeweiligen Mitarbeitenden-Uniformen und stürmte mit ihnen dann das Gebäude.
So betrat er einen Supermarkt mit zehn Freunden, die allesamt wie die Verkäufer des Geschäfts verkleidet waren, während er sich als “neuer Manager” ausgab, der mit seiner Truppe für Ordnung sorgen sollte – richteten allerdings hauptsächlich Chaos an.
Während man durchaus noch von einem gelungenen Streich reden könnte, wenn Cobbs Freunde plötzlich alle als Mitarbeitende eines Fastfood-Restaurants vor Ort auftauchen, wahllos durch die Gegend laufen, einen Wischmobb hin und her schwingen oder sich nur an Ort und Stelle drehen, sorgte diese Aktion an einem ganz bestimmten Ort für reichlich Ärger.
Als er und eine Gruppe von 12 in Blaumännern gekleidete Leute nämlich unerlaubterweise eine Autowerkstatt betraten, wurden damit deutlich Grenzen überschritten. Cobb forderte sein Team nämlich auf, an verschiedenen Autos das Öl zu checken oder Räder abzumontieren.
Nicht nur könnte dies dazu führen, dass am Eigentum beträchtlicher Schaden verursacht wird, Amateure an den Autos Fremder herumschrauben zu lassen, kann darüber hinaus lebensgefährlich sein.
Ein falschmontiertes Rad, eine versehentlich beschädigte Bremsleitung und andere “Streiche” könnten im schlimmsten Fall sogar tödliche Folgen für mehrere Verkehrsteilnehmer haben – was offensichtlich zu viel des Guten war.
Landet der TikToker im Gefängnis?
Die Streiche führten deshalb zu wiederholten Zusammenkünften mit der Polizei und mehreren Anklagen, unter anderem, weil er sich als Mitarbeiter und Vorgesetzter bei verschiedenen Unternehmen ausgab, seine Prank-Freunde vor Ort Gegenstände entwendeten und sich auch an den Fahrzeugen Dritter zu Schaffen machten.
Mit Blick auf andere Pranks der letzten Zeit, bleibt allerdings die Frage, ob Cobb wirklich bestraft werden wird. So kam etwa der YouTuber, der Passanten mit Fäkalien übergoß, frühzeitig aus der Haft, weil das Gefängnis überfüllt war, und erhielt der TikToker, der Lebensmittel in einem Supermarkt mit Insektengift besprühte nur für ein, statt der angedrohten 9 Jahre hinter Gitter, weil der Richter davon ausgeht, er habe seine Lektion gelernt.
Wie ist eure Meinung zu dem Thema? Sollte Heston Cobb eine harte Strafe bekommen oder ist solchen Prank-Influencern anderweitig zu begegnen?