„Zu nah am Casino dran“: Trymacs streamt auch dieses Jahr kein FIFA / EA FC

FIFA und EA FC zeichnen sich durch technische Stagnation, Mangel an Innovation und überhöhte Preise aus – doch Streamer Trymacs weigert sich aus einem anderen Grund, den neuesten Teil zu spielen

Trymacs kein FIFA FC 26
Wie in den vorangegangenen Jahren erteilte Trymacs im Stream dem neuen EA FC eine klare Absage | © Trymacs

Einst war es das Steckenpferd des Influencers, doch nach vielen Jahren des öffentlichkeitswirksamen FIFA-Spielens (oder EA Sports FC, wie die Reihe aus Lizenzgründen seit 2023 heißt) hatte Twitch-Größe Trymacs seine Karriere als digitaler Profi-Kicker die letzten beiden Jahre über an den Nagel gehängt.

Der Grund: Der kontroverse und für EA extrem lukrative „Ultimate Team“-Modus, in dem mit Echtgeld Packs erworben können, in denen sich digitale Karten von zufälligen FIFA-Fußballern finden, aus denen dann das eigene Team zusammengebaut werden kann – eine Heranführung von Kindern an Glücksspiel, finden Verbraucherschützer und Trymacs.

Digitale Fußballerkarten als Glücksspiel

Dabei wurde der Streamer selbst lange dafür kritisiert, Teil des Problems zu sein: In seinen – vor allem an junge männliche Zuschauer gerichteten – Liveübertragungen filmte er sich ab 2020 dabei, wie er insgesamt mehrere Zehntausende Euro für die Packs ausgab. Für ihn keine verheerenden Summen, waren doch die Übertragungen selbst deutlich lukrativer.

Kritiker argumentierten jedoch, dass er damit Teil einer Gruppe von bekannten Twitch-Streamern sei, welche durch die Übertragung von Glücksspiel-Inhalten das Ausgeben großer Summen für ebenjene sowie übermäßig emotionale Anteilnahme an ihrem Ausgang vor einer jungen Zielgruppe normalisierten und jene so potenziell in eine Glücksspielsucht treiben könnten.

Dementsprechend verkündete der Streamer im Jahr 2022, der Reihe zu entsagen und löschte live vor Zuschauern seinen Spielstand von FIFA 23 und das damit verbundene, teuer erkaufte Team. Für den Nachfolger EA FC 24 im Jahr 2023 kehrte er dann zwar kurzzeitig wieder zurück, ignorierte aber konsequent den „Ultimate Team“-Modus.

Geld- oder Ehrensache?

Seither behielt Influencer seinen Kurs bezüglich des Glücksspiel-Aspekts des Fußball-Simulators bei – auch wenn er vor Zuschauern mehrfach betonte, wie viel Geld er mit erneuten „Ultimate Team“-Streams theoretisch einnehmen könnte, wohl um sich zumindest einen guten Ruf zu sichern, wenn schon auf die potenziell sechsstelligen Beträge verzichtet werden muss.

Angesichts des baldigen Verkaufsstarts von EA FC 26 am 26. September 2025 stand also die Frage im Raum, ob Trymacs auch weiterhin die Aussicht weiterhin auf potenziell abnorm hohe Zuschauerzahlen, welche solche Ultimate-Team-Pack-Openings mit sich bringen, in den Wind schlagen möchte. Auf eine entsprechende Zuschauerfrage antwortete er am 19. September (dem Tag, an dem das Spiel für die Käufer der 100€-Edition vorab verfügbar gemacht wurde):

„Solange das in FIFA nicht besser wird mit den Packs... ähm... gehe ich da nicht rein. [...] Das ist zu nah an 'nem... äh... Casino dran, deswegen bin ich da raus. Klar hätte ich... joa... 'ne ganze Menge mehr Zuschauer...“

In den Kommentaren unter einem Reupload des Clips finden sich überwiegend positive Reaktionen zu dieser Absage; darunter auch Forderungen, noch weitere Schritte zu gehen, um Glücksspiel im Streaming keine Bühne mehr zu geben:

„Das gehört ehrlich verboten was Fifa macht“
„Jetzt noch mit pokemon packs und p2w spuelen [Pay-to-win-Spielen] aufhören und es ist perfekt“

Doch was ist eure Meinung? Zieht Trymacs damit die richtigen Konsequenzen aus EAs Monetarisierungsmodell? Oder sollen solche Aussagen als reine PR-Aktionen dienen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

Adrian Gerlach

Adrian ist fasziniert von Games aller Alters- und Qualitätsklassen. Zeitmangel bereitet ihm diese Interessensvielfalt trotzdem nicht; man kann ja im Schlaf weiter träumen....