Soulslike, Stealthy, Horror? Diese Videospiele prägten ein ganzes Genre

Hast du dich schon einmal gefragt, woher dein Lieblingsspielgenre stammt? Wahrscheinlich begann alles mit einem Spiel, das so gut war, dass es allen anderen als Vorbild diente. In diesem Artikel werden wir uns einige dieser Game-Changer ansehen.

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© Bandai Namco / Nintendo

Videospiel-Genres sind nicht aus dem Nichts entstanden.

Hin und wieder gibt es ein einziges Spiel, das ein Genre für künftige Generationen definiert. In diesem Artikel haben wir versucht, die Ursprünge von Spielen nachzuvollziehen, die Nachahmer fanden und die Landschaft des Spieldesigns in einer Weise veränderten, die wir heute noch spüren.

Die folgenden Spiele waren vielleicht nicht die ersten ihrer Art, aber sie waren diejenigen, die Leute auf das Genre aufmerksam machten. Da sich Videospielgenres fließend entwickeln und oft gemeinsame Merkmale aufweisen, werden wir uns darauf konzentrieren, jedem Spiel nur ein Genre zuzuordnen.

Das hier ist natürlich kein vollständiger Katalog aller Spielegenres. Wenn du also ein Spiel kennst, das wir übersehen haben, schreibe es bitte in die Kommentare. Wir werden es dann vielleicht in Teil 2 vorstellen!

Platformers – Donkey Kong

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© Nintendo

Viele wissen es vielleicht nicht, aber Nintendos Mario hatte seinen ersten Auftritt im Spiel Donkey Kong (1981). Das Spiel brachte nicht nur eine der bekanntesten Videospielfiguren aller Zeiten hervor, sondern definierte auch ein ganzes Genre.

Donkey Kong war zwar nicht der erste Plattformer (diese Ehre gebührt vermutlich Space Panic), aber es setzte den Standard für jahrzehntelange Jump-’n’-Run-Spiele.

Mit Super Mario 64 machte das Genre damals einen (buchstäblichen) Sprung in die 3D Welt.

Modernere Spiele wie Astro Bot, Hollow Knight oder Ori and the Will of the Wisps zeigen heute noch, dass Plattformer längst nicht zum alten Eisen gehören und es problemlos mit fotorealistischen Spielen aufnehmen können.

Stealth – Metal Gear

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© Konami

Metal Gear, erschienen 1987, wurde damals noch als Actionspiel bezeichnet, einfach weil es das Genre „Stealth“ so noch gar nicht gab. Doch das Verstecken im Schatten und das heimliche Vorbeischleichen an Wachen erwies sich schnell als echter Game-Changer.

Mit späteren Titeln wie Thief, Splinter Cell oder Hitman entwickelte sich das Genre zu einer regelrechten Katz-und-Maus-Kunstform.

Und ja, Pac-Man könnte technisch gesehen auch als Stealth-Spiel durchgehen.... Denke ich.

Survival Horror – Alone in the Dark

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© Atari SA

Frühere Titel wie Sweet Home beeinflussten das Genre des Survival-Horror zwar, aber Alone in the Dark gab ihm schließlich die Form, die wir bis heute wiedererkennen.

Das Spiel legte den Grundstein für Resident Evil (1996), das den Begriff durch seine Mechaniken „Survival Horror“ in die Hände der Gamer fallen lies.

Heutzutage hat sich das Genre in zwei Richtungen weiterentwickelt: actionlastige Hybride wie Resident Evil 4 oder Dead Space und psychologischer Terror à la Amnesia oder Outlast.Egal welches Horror-Genre mehr eurem Geschmack entspricht, wir verdanken es Sweet Home, dass wir sie heute spielen können.

Soulslike – Dark Souls-Series

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© Bandai Namco

Das Genre „Soulslike“ ist eine der markantesten Neuschöpfungen der modernen Videospielwelt und das verdanken wir vor allem Demon’s Souls (2009) und den spirituellen Nachfolgern der Dark Souls-Trilogie.

Schwierige Spiele gab es schon vorher. Aber kaum eines hat das Leiden so... ansprechend gemacht.

Heutzutage steht „Soulslike“, genauso wie damals, für doe Prämisse: „Das Spiel wird dich vernichten.. und du wirst es lieben.“

Roguelike – Rogue

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© Epyx

Rogue war brutal einfach und endlos wiederspielbar.

Es inspirierte unzählige Varianten und definierte das Roguelike-Genre mit Schlüsselelementen wie rundenbasierter Bewegung und prozedural generierten Levels.

Heutzutage gibt’s Roguelikes in allen möglichen Variationen. Diese reichen vom Indie-Hit The Binding of Isaac bis hin zu stilvollen Runs in Hades oder Dead Cells.

Diese „Nur noch ein Versuch“-Mentalität? Dafür kannst du dich bei Rogue bedanken. Daher auch der Name.

Farming Sims – Harvest Moon

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© Nintendo

Lange bevor „cozy games“ zum Trend wurden, begeisterte Harvest Moon mit der simplen Freude, Felder zu bestellen und Dorfbewohner zu umwerben.

Sein Einfluss war so stark, dass es jahrelang das einzige relevante Farming-Spiel blieb bis der Indie-Hit Stardew Valley eine neue Generation aufs Land lockte. Seitdem folgten Spiele wie Story of Seasons, Fae Farm oder Coral Island.

Wer hätte gedacht, dass Hausarbeit so entspannend sein kann?

Sports – Pong

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© Atari

Das Spiel, mit dem alles begann. Pong war nicht nur das erste Sportspiel – es war das erste kommerziell erfolgreiche Videospiel überhaupt.

Das Spiel machte den Versuch Tischtennis auch zur Indoor-Aktivität zu machen ohne dabei Vasen zu zerstören und bewies, dass digitaler Sport genauso hitzig (und frustrierend) sein kann wie der echte.

Heute bieten Spiele wie EA Sports FC, NBA 2K oder Football Manager Realismus und Komplexität, von denen Pong nur träumen konnte. Und obwohl die Spiele heutzutage visuell deutlich ansprechender sind als die paar Pixel von Pong, wären sie ohne das simplistische Spiel nie möglich gewesen.

Metroidvania – Metroid & Castlevania

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© Nintendo

Während Metroid 1986 den Grundstein für das Genre legte, führte es Castlevania mit regelmäßigen Releases durch die 2000er-Jahre.

Der Begriff „Metroidvania“ tauchte erstmals auf, um Castlevania: Symphony of the Night (1997) von den älteren, linearen Serienteilen abzugrenzen. Es übernahm Metroids offene Welt mit item-basiertem Fortschritt und ergänzte sie um RPG-Elemente wie Levelsysteme und Ausrüstung.

Mit der Zeit etablierte sich der Begriff auch für andere Spiele und wurde zur Bezeichnung für jedes Spiel mit nichtlinearen Karten, Backtracking und fähigkeitsabhängigem Spielverlauf.

Heute sind Metroidvanias nach wie vor eines der beliebtesten Indie-freundlichen Genres und liefern Knallerspiele wie Animal Well und Ultros.

Battle Royale – PUBG: Battlegrounds

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© Krafton

Inspiriert von Militärmodifikationen wie ARMA, setzte PlayerUnknown’s Battlegrounds (2017) den Standard für moderne Battle-Royale-Games.

Das Genre kombiniert Kampf ums Überleben mit dem Prinzip „Letzter Überlebender“. Der Name des Genres selbst stammt übrigens vom dystopischen japanischen Film Battle Royale (2000).

Mechaniken wie schrumpfende Spielzonen und Looten wurden von PUBG geprägt. Fortnite brachte das Bauen ins Genre, Apex Legends brachte Tempo und Mobilität – aber die Blaupause stammt von hier.

Gewinnen wirst du vielleicht nicht in dieser Art von Spiel. Aber der Adrenalinkick bleibt.

Monster Collection – Pokémon

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© Nintendo

Gotta catch ‘em all!

Pokémon war nicht das erste Spiel, das Teambuilding-Mechaniken und das Sammeln von Monstern einführte – diese Mechaniken gab es bereits in Shin Megami Tensei und Dragon Quest V –, aber es hatte definitiv den größten Einfluss.

Das Genre lebt auch unabhängig vom Original mit Reihen wie Digimon, Yo-Kai Watch und Indies wie Temtem weiter (denn seien wir mal ehrlich, für einige ist die Saga seit den neueren Pokémon Teilen gestorben).

Das Erfolgsrezept (Monster finden, trainieren, kämpfen) dennoch unwiderstehlich.

First-Person Shooters – Doom

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© id Software

Kein Gespräch über Ego-Shooter sollte ohne Doom stattfinden.

Wolfenstein 3D (1992) legte zwar das Fundament für das Genre, aber DOOM (1993) entfachte erst richtig die FPS-Revolution. Sein Einfluss war so gewaltig, dass man frühe Shooter kurzerhand „DOOM-Klone“ nannte.

Shoot ‘Em Ups – Space Invaders

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© Taito

Space Invaders war der Startschuss für das goldene Zeitalter der Arcade-Spiele – und der Prototyp aller „Shoot ’Em Ups“ (oder „Shmups“, ich persönlich finde den Begriff ja viel süßer).

Von klassischen Side-Scrollern wie Gradius bis hin zu chaotischen Bullet-Hell-Games wie Ikaruga oder Touhou – das Genre ist und bleibt ein Test für die klassichen Gamer-Reflexe und Nervenstärke.

Fun Fact: Das Spiel ist auch der Ursprung von den lustigen Pixel-Zeichnungen die man oft mit der Gamer "aesthetic" verbindet.

Survival Sandbox – Minecraft

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© Mojang Studios

Minecraft (2009) verwandelte ein Indie-Hobbyprojekt in das meistverkaufte Spiel aller Zeiten.

Als kreatives Sandbox-Spiel mit Survival-Elementen definierte es die Begriffe "Erkundung" und "Eigenbau" auf eine Art neu, von der man vorher nur träumen konnte.

Obwohl viele versuchten (und scheiterten), den Erfolg von Minecraft zu imitieren, inspirierte das Spiel eine ganze Generation von Sandbox- und Survival-Titeln, die von Terraria bis Valheim und The Forest reichen.

Haben wir dein Lieblingsgenre vergessen? Erzähl uns in den Kommentaren worüber wir als nächstes schreiben sollen!

Laura Axtmann

Laura ist ein großer Fan von allem, was mit Fantasy zu tun hat. Seit ihrem ersten rosa DS Lite ist sie leidenschaftliche Nintendo-Anhängerin und begeistert von Franchises wie Zelda, Splatoon und Animal Crossing. Im Rahmen ihres Studiums der Kommunikationswissenschaft und Psychologie verfasste sie ihre Bachelorarbeit über Mediensucht. Ihre Kreativität lebt sie durch digitale Illustration aus....