Rewinside wird nach Jahren erneut zum Diskussionsgegenstand.
Videospiele mit Online-Funktionalität bergen bekanntermaßen leider häufig die Gefahr, dass unvorbereitete Verbraucher über manipulative Geschäftsmodelle, wiederkehrende Kosten oder auch verstecktes Glücksspiel eine Menge Geld verlieren können.
Deutlich seltener ist es, dass die Betreiber eigentlich erfolgreicher Server für diese Spiele plötzlich in Unkosten geraten. Doch genau dies geschah 2021 mit Rewinside, einem der größten Minecraft-Server weltweit unter Leitung des gleichnamigen deutschen Influencers. Der Grund für den Niedergang: Veruntreuung im sechsstelligen Bereich.
Das Ende von Volix
Das eigentlich bereits 2021 abgeschlossene Thema kam unlängst wieder auf, als ein Clip einer Anfang 2024 veröffentlichten Folge des Podcasts „{ungeskriptet} by Ben“, in dem regelmäßig namhafte Influencer, aber auch als Verschwörungstheoretiker und politische Extremisten bekannte Gäste interviewt werden, auf TikTok viral ging. In diesem Clip erklärt Rewinside, dass in der Verwaltung des von ihm gegründeten Minecraft-Servers zu Betrug gekommen sei.
Rewi ging nach sieben Jahren Aktivität am Ende März 2021 endgültig offline. Der Server, der 2014 von dem damals hauptberuflichen Minecraft-Youtuber und seinem Team gegründet wurde, entwickelte sich im Laufe der Jahre immer mehr zu einer eigenständigen und international genutzten Community-Plattform, an der viele Administratoren, Moderatoren und Spieler mitwirkten und welche von der eigens dafür gegründeten Firma Volix verwaltet wurde.
Bereits damals erklärte der Influencer, dass in der Administration Servergelder zweckentfremdet worden seien. Zudem standen personelle Veränderungen im Team bevor, die einen großen Umbruch bedeutet hätten, während er selbst sich zunehmend aus dem Projekt zurückgezogen hatte. In Absprache mit den Verantwortlichen wurde daher beschlossen, den Server und die dahinterstehende Firma Volix zu schließen.
Eigenes Verschulden?
In dem Clip erklärte Rewinside zudem, dass der damalige Geschäftsführer rund 100.000 Euro an Geldern, welche für den weiteren Betrieb von Volix ausschlaggebend gewesen wären, für persönliche Zwecke veruntreut habe. Nach dessen Privatinsolvenz habe es anschließend keine rechtlichen Möglichkeiten gegeben, um das verlorene Geld wieder zurück zu holen. Der Podcast-Gastgeber führte das Ereignis auf Rewinsides damalige Gutgläubigkeit zurück.
„Das ist mir auch total egal, so... [...] Dieses Geld hätte mein Leben jetzt nicht verändert. Es ist schade um das Netzwerk gewesen und um die ganzen Leute, die da gearbeitet haben und dann das Geld, was ich draufgezahlt hab'... Aber so ist das dann halt manchmal.“ – Rewinside
Dabei sind solche Ereignisse nicht unbedingt ein Einzelfall; Influencer-Unternehmen sind vergleichsweise besonders anfällig, weil sie oft auf einem persönlichem Markenbild und informellen Strukturen beruhen. Zudem fehlt meist eine professionelle finanzielle oder organisatorische Kontrolle, was – wie in der Vergangenheit aus ähnlichen Fällen hervorging – ernsthafte finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen kann.
Doch was ist eure Meinung? Weshalb fiel es erst so spät auf, dass den Mitarbeitern deutlich weniger Mittel zur Verfügung hatten als von Rewinside angegeben? War die Unternehmenskultur dabei ausschlaggebend? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!