Food-Influencerin flüchtete wegen Spendenbetrugs nach Syrien und sammelt nun Spenden im Tausch gegen Kinderbilder

Die Influencerin Foodie Beauty sorgt immer wieder für Skandale, doch der neueste könnte einer der schlimmsten sein, bei dem diesmal nicht nur Tiere, sondern eventuell auch Kinder die Leidtragenden sind.

Foodie Beauty Kinder Bilder
Da sie bisher nicht ausreichend Spenden zu erhalten schien, bietet Sarault nun Updates zu dem Mädchen an. | © Twitter

Wir berichteten bereits zuvor über Food-Influencerin Foodie Beauty, die sich schon in der Vergangenheit weniger mit Ruhm bekleckerte, als mit Soßen während ihrer Muk-Bangs.

Eine Influencerin auf der Flucht

Die in Kanada geborene Chantal Sarault begann ihre Influencerkarriere mit Muk-Bang-Videos, also Clips, in denen sie besonders große Mengen von Lebensmitteln zu sich nahm und war nicht nur deshalb schon immer Kritik ausgesetzt.

Die Aufschreie und Skandale, welche sie auslöste wurden im Laufe der Zeit so dermaßen viele, dass eine Akte mit sämtlichem zu kritisierenden Skandal wohl mehr Speicher verbrauchen könnte, als einige der größten Spiele aller Zeiten.

Auch ihr Umgang mit ihren Katzen wurde von Zuschauern regelmäßig bemängelt und als zusätzlich noch aufkam, dass sie für Follower im Tausch gegen etwa teuren Käse Erwachsenenvideos von sich versendete, obwohl sie aus Liebe zu ihrem Mann zum Islam konvertierte, floh sie gemeinsam mit ihrem Partner nach Kuwait.

Foodie Beauty auf der Flucht
Schon zu Muk Bang-Zeiten glänzte Sarault mit Skandalen wie ihre Nuggets mit Fett. | © Foodie Beauty / YouTube

Dort riss die Kritik allerdings nicht ab, was aber vor allem auch daran lag, dass Sarault sich weiterhin problematisch verhielt. Eine Spendenaktion für streunende Katzen in Kuwait stellte sich als Betrugsversuch heraus und als die dortigen Behörden die Sache näher beleuchteten, reiste die selbst ernannte Foodie Beauty heimlich zurück nach Kanada.

Ihr Aufenthalt wurde von Kritikern wegen eines Burgers aufgedeckt und sorgte sogar dafür, dass sie ihre Wohnung verlor, so dass Sarault erneut die Flucht antrat und nach Syrien reiste, fast als wäre ihr Leben eine schlichte Simulation, bei der sie einfach an einem anderen Ort von Neuem starten kann, wenn sie nicht mehr weiter weiß.

Auch in Syrien keine Besserung

Wie nicht anders zu erwarten, kochten auch im Kriegsgebiet schnell die ersten Skandale hoch: Man warf ihr nicht nur Elendstourismus vor, sondern kritisierte auch ihre Darstellung der Situation in Syrien, die sie immer wieder bewusst beschönigte. So schlürfte sie Smoothies und konsumierte Fastfood, während das kriegsmüde Leben um sie herum teilweise wirkte, als wäre es direkt aus einem postapokalyptischen Horrorspiel gezogen.

Zuletzt behauptete Foodie Beauty in ihren Streams wiederholt, Geld für das Kind von Freunden zu sammeln, um dem Mädchen den Besuch einer Schule zu ermöglichen. Dies wurde offensichtlich mit Skepsis aufgenommen, weil Sarault gleichzeitig von der kostenintensiven Renovierung ihres Hauses sprach und Zuschauer davon ausgingen, dass sie das Geld dafür verwenden würde.

Foodie Beauty in Syrien
Vor der Kulisse zerbombter Ruinen lebt Sarault ihr Leben in vollen Zügen weiter. | © Foodie Beauty / YouTube

Wo normalerweise die typische Flucht Saraults anstehen würde, spinnt die Influencerin nun aber das Narrativ des Supports eines Schulmädchens weiter – und sorgt erneut für Kritik.

Spenden gegen Kinderbilder

Bisher nutzte Sarault vor allem zwei Taktiken, um Kritik an sich zu entgegnen, entweder ignorierte sie die entsprechenden Fragen in ihrem Chat einfach, oder stellte die Kritiker als böse Menschen dar, die sie aus reiner Boshaftigkeit anschreiben würden und mit der Tatsache, dass sie ihren Spendenaufrufen nicht folgen würden, nur bewiesen, dass Sarault der einzige gute Mensch in diesem Fall wäre.

Foodie Beauty Sammelt Erneut Spenden
Sarault selbst hielt es nie für Notwendig, das Kind in ihren Videos zu zensieren – wir schon. | © Foodie Beauty / YouTube

Und auch bei der angeblichen Unterstützung des befreundeten Mädchens ging sie zunächst so vor. Sie ignorierte die Hinweise, das Kind doch lieber nicht unzensiert in ihren Videos und Streams zu zeigen zunächst, später erklärte sie, dass sie alles rund um das Mädchen geheimhalten müsse, aus Sorge, ihre Stalker und Hater würden sie oder das Kind ausfindig machen.

Nun, da sie ihr angepeiltes Spendenziel wohl nicht im Ansatz zu erreichen scheint, betont sie erneut, dass jeder, der Kritik an ihr übe ohne zu spenden, nur zeigen würde, welch böser Mensch er sei:

Wollt ihr, dass wir ein Video drehen, in dem wir ihr das bisher gesammelte Geld wieder wegnehmen? Ich wette, ihr würdet das lieben, ihr Aasgeier!

Das schrieb sie in einem Statement, das sich an jene richtete, die kommentierten, davon auszugehen, dass das Mädchen die Spenden nie erhalten würde.

Denen wiederum, die sich bereiterklären würden, ihr Geld auf ihrem privaten Paypal-Konto zukommen zu lassen – denn dort sammelte sie bisher alle Spenden, die sie je einforderte – mit Updates und Bildern zu dem Mädchen zu versorgen:

Das Mädchen geht nun zur Schule, daher danke ich allen, die uns geholfen haben. Ich weiß, wer ihr seid und bin gerne bereit, Updates mit euch zu teilen – meldet euch einfach bei mir.
Alle, die gespendet haben, können bei mir nach privaten Updates nachfragen, die ich gerne mit euch teile, solange ihr sie nicht anderweitig teilt. Sollte dies passieren, erhält niemand mehr irgendwelche Updates.

Die Community hofft auf einen weiteren Scam

Mit Blick auf vorherige Videos, in denen das Kind zu sehen war und unter welchen teilweise mehr als fragwürdige Kommentare über das Mädchen zu lesen waren, sehen viele darin ein großes Problem, dass Sarault Bilder und Videos von ihr gegen Spenden tauschen möchte.

Fast schon ironisch, dass man in diesem Fall fast davon ausgehen möchte, dass es sich um einen erneuten Scam von Foodie Beauty handelt und das Mädchen nicht länger involviert ist oder Bildmaterial von ihr und über sie auf diese Weise im Internet verkauft werden, sondern sich bald herausstellt, dass die Influencerin erneut log und schon wieder auf der Flucht ist.

Daniel Fersch

Daniel schreibt über so ziemliches alles, was mit Games, Serien oder Filmen und (leider) auch fragwürdigen Streamern zu tun hat – insbesondere, wenn es dabei um Nintendo, Dragon Ball, Pokémon oder Marvel geht....