Dass Chantal Sarault durch die Weltgeschichte reist, ist ihre eigene Sache, dass sie dabei aber Tiere in Gefahr bringt, sorgt für berechtigte Aufschreie.

Auch wenn es aus den unterschiedlichsten Gründen sein mag, scheint es fast so, als könnte sich das gesamte Internet darauf einigen, dass Chantal Sarault zu kritisieren ist.
Viel Kritik an Foodie Beauty
Die einen kritisieren den übermäßigen Konsum von Lebensmitteln in ihren Muk Bang-Videos – auch wenn das allein ihr Problem ist und sich da, selbst wenn es ein gesundheitsgefährdendes Ausmaß annimmt, in erster Linie sie selbst die Leidtragemde wäre – andere kritisieren sie für ihre selbstdarstellerische Weise und die mangelnde Selbstreflexion.
Ein paar Boomer kritisieren ohnehin jedwede Form von Streamer oder Influencer, Rechte und Konservative beschweren sich über ihren Hijab und fordern, sie in ihr Heimatland zurückzuschicken, wo sie dann unter den dortigen ärmlichen Verhältnissen leben solle (was letztlich nur wieder die Ahnungslosigkeit entlarvt, da die gute Frau aus Kanada kommt).
Doch es gibt auch Aspekte an Sarault, die wirklich kritikwürdig sind. Etwa ihr rücksichtsloser Umgang mit eigenen Tieren und deren Haltung sowie ihre fragwürdige Moral, etwa durch einen kürzlich angeblich begangenen Spendenbetrug, bei welchem sie Geld für Tiere in Kuwait sammelte, das Geld aber nie bei einer der entsprechenden Organisationen angekommen sein soll – ähnlich wie bei einem islamistischen TikTok-Prediger, der in Deutschland wegen der Veruntreuung von Spendengeldern in Höhe von 500.000 Euro verurteilt wurde.
Von Kanada ins Kriegsgebiet
Aktuell steht ihre erneute Flucht im Fokus. Wegen des Spendenvorfalls war Foodie Beauty – so die Influencerin auf YouTube – von Kuwait in ihre Geburtsland Kanada zurückgereist, als User dies aufgrund ihrer Essenswahl herausfanden und sogar ihren Vermieter anschrieben, der sie daraufhin vor die Tür setzte, zog es Sarault und ihren Mann nun nach Syrien.
Ihre problematische Darstellung der Situation vor Ort wurde immer wieder bemängelt. Bilder, in denen sie smoothieschlürfend auf von Bomben zerstörte Häuser blickt, sprechen eine deutliche Sprache.
Dass sie währenddessen jedoch immer wieder davon redet, dass die Situation vor Ort nur halb so schlimm wäre, wie die Menschen außerhalb Syriens es darstellen würden, macht viele User wütend.
Tatsächlich spielt Foodie Beauty sogar mit dieser Kritik. Nachdem sie vor kurzem in der Nähe eines Gebäudes gestreamt hatte, das wenige Tage später durch Raketenbeschuss zerstört wurde, meldete sie sich längere Zeit nicht, um Sorge um ihre Person zu schüren. Immer wieder bleibt sie mehrere Tage offline, um Gerüchte darüber zu entfachen, ihr könnte in Syrien etwas zugestoßen sein, nur um dann zu behaupten, das Internet oder der Strom wären ausgefallen – allesamt Dinge, die von Kritikern falsifiziert werden konnten.
Immer wieder betont sie, wie zufrieden und freundlich die Menschen in Syrien seien und man ihr, wo immer sie sich aufhalte, Obdach und Essen anbieten würde. Regelmäßig berichtet sie davon, bei Freunden oder Fremden zu Gast gewesen zu sein – vor kurzem rutschte ihr dabei allerdings eine Bemerkung heraus, die einen anderen ihrer zahlreichen Backlashes neu entfachte.
Katze Julia für Tage im Kriegsgebiet alleingelassen
Denn als sie davon redete, für mehrere Tage bei angeblich gastfreundlichen Syrern in einem Nachbarort untergekommen zu sein, erkundigte sich der Chat nach Julia, Saraults Katze, welche sie mit nach Syrien gebracht hatte.
Die Tatsache, dass Foodie Beauty und ihr Mann mehr als einen Tag nicht zuhause waren, erweckte Besorgnis um das Tier. Auch ihre fragwürdigen Versuche, die Sorgen zu entkräften, schlugen fehl. Ihre Behauptung, dass sie Julia drei Schüsseln voller Wasser, Futter und eine leere Katzentoilette zurückgelassen hatte, konnten die Stimmung nicht verändern, denn so unabhängig Katzen auch in ihrem Alltag wirken oder gar sein mögen, benötigen sie bestimmte Umstände, um sich wohlzufühlen.
Regelmäßige Interaktionen und Streicheleinheiten sind für so sozialgeprägte Tiere immens wichtig – ganz abgesehen von der schlichten Tatsache, dass selbst das frischeste Futter nicht so lange im syrischen Klima offen ausgestellt sein sollte, da die Entwicklung von Keimen und Bakterien besonders schnell vonstattengehen kann.
Keinerlei Einsicht bei der Influencerin
Als der Chat sich nicht davon abbringen lassen wollte, Foodie Beauty dafür zu kritisieren und allgemein anprangerte, dass die Muk Bang-Influencerin ein unschuldiges Tier in ein Kriegsgebiet gebracht hatte, tat Sarault, was sie immer tut, wenn ihr die Kritik zu laut wird: sie ignoriert sie.
Bleibt nur zu hoffen, dass alsbald auch das folgt, was sie immer dann tut, wenn Behörden vor Ort auf sie und ihr Verhalten aufmerksam werden – das Land verlassen. Vielleicht wissen die Zuschauer ihre Katze Julia dann bald hoffentlich an einem weniger gefährlichen Ort – mit etwas Glück sogar weit weg von Chantal Sarault selbst.