Nachdem sie Passagiere einer Kreuzfahrt belästigt hatten, strandeten die Chaos-Streamer plötzlich in Honduras.
Wegen ihres Fehlverhaltens auf einem Luxus-Kreuzfahrtschiff wurde eine Gruppe von Streamern von Bord geworfen und in Honduras und Mexico ausgesetzt.
Belästigung Fremder statt Unterhaltung der Zuschauer
Dass es eine ganze Reihe von Live-Streamern gibt, die statt wirklicher Inhalte, Lifehacks, lehrreicher Geschichten, Gaming oder spannender, realer Erlebnisse nur die Provokation Unbeteiligter als Content liefern, ist nichts Neues.
Namen wie Johnny Somali, Vitaly Zdorovetskiy, Jack Doherty oder Sam Pepper bevölkern Twitch, Kick und Co und präsentieren ihren Zuschauern, wie sie ohne Gedanken an jegliche Konsequenzen Chaos verursachen und dabei vor allem unschuldige Passanten die Leidtragenden sind.
Die können meist wenig anderes tun, als vor den Aktionen der Unruhestifter zu flüchten und sich in Sicherheit zu bringen. Was aber, wenn es keine Möglichkeit gibt, den böswilligen Taten einer ganzen Gruppe von Streamern zu entkommen, weil man mit ihnen auf hoher See "eingesperrt" ist?
Vom Cruise-Ship zum Chaos-Trip
Ice Poseidon, der unter anderem bereits von sich Reden machte, als Mitglieder seiner Crew sich gegenseitig beschuldigten, eine Beziehung zu einer Minderjährigen zu führen und der eine Schnitzeljagd veranstaltete, bei der eine Teilnehmerin von der Streamingplattform Kick für 1.000 Jahre gebannt wurde, mietete sich und ein paar andere, ebenso problematische Influencer auf einem luxuriösen Kreuzfahrtschiff ein. Die Idee: Die gesamte Reise zu filmen und dabei so vielen anderen Passagieren wie möglich auf den Nerv zu gehen, um ihnen den teuren Urlaub zu versauen und ihre Zuschauer zu bespaßen.
So rannten sie mitten in der Nacht durch die Gänge des Schiffes, hämmerten an Türen und fragten die verstörten Gäste, die sie aus dem Schlaf gerissen hatten Dinge wie, ob sie Teil der Swinger-Szene wären und man sich mit ihnen verabreden könne.
Darüber hinaus schrien sich über mehrere Decks hinweg fragwürdige Sprüche zu und sorgten immer wieder für verbale Auseinandersetzungen mit anderen Passagieren, was dazu führte, dass die Gruppe um Ice Poseidon mehrfach vom Sicherheitspersonal eingesammelt und in einem Verhörzimmer darauf hingewiesen wurde, dass ein solches Verhalten nicht geduldet werden würde.
Beleidigung, Bedrohung und Prügeleien
Die Reaktion der Streamer war zu erwarten: Während sie selbst die Ansagen der Crew mitfilmten, antworteten sie auf vorlaute Art und Weise, gaben sich selbst unschuldig und behaupteten ihrerseits, dass andere Schiffsgäste sie angegriffen hätten.
Trotz der Warnung, dass sie bei weiterem Fehlverhalten mit Konsequenzen zu rechnen hätten, machten die Streamer unbeirrt weiter und belästigten sich sogar untereinander. Black Dave, der vor einiger Zeit schon in die Kritik geraten war, weil er in Südkorea versucht hatte, ein Mädchen "zu kaufen", stritt sich so sehr mit einem der anderen Gäste Ice Poseidons, dass sich daraus eine handfeste Prügelei ergab.
Vom Tumult angelockt, stieß das Sicherheitspersonal erneut hinzu, brachte die Streithähne auseinander und stellte klar, dass das Ganze hiermit ein Ende haben würde.
Kapitän setzt Störenfriede in Honduras und Mexiko aus
Wohl erahnend, dass ihnen nun tatsächlich Konsequenzen drohen würden, bemühten die beiden Streamer die Sache herunterzuspielen, entschuldigten sich beieinander und versuchten mit einem blauen Auge davonzukommen. Dies gelang allerdings nicht, denn zu diesem Zeitpunkt hatte das Schiff Anker vor Honduras gesetzt, einem Ort, der unter der Aufsicht des Sicherheitspersonals und an Bord zwar nicht all zu gefährlich für Touristen war, an dem man als Außenstehender aber nicht unbedingt auch sich selbst gestellt sein will.
Kapitän und Crew entschieden jedoch, um Ruhe und Sicherheit auf ihrem Schiff gewährleisten zu können, dass die Reise der Streamer hier enden würde und warfen sie kurzerhand von Bord.
Leider fiel diese Entscheidung nur mit Blick auf die beiden Kämpfenden und ihre Begleiter, nicht aber für die gesamte Streamergruppe, so dass Ice Poseidon und der Rest ihnen feixend vom Schiff aus zuwinkten, als die Kreuzfahrt fortgesetzt wurde.
Zumindest bis zum nächsten Tag, denn weil sie trotz allem nicht damit aufhörten, andere Passagiere zu belästigen, wurde beim nächsten Stopp in Mexiko auch der Rest vom Schiff zitiert und musste miterleben, wie ihr Urlaub, der anderen den Urlaub ruinieren sollte, ein jähes Ende fand.
Ob Ice Poseidon, Black Dave und der Rest der beteiligten Streamer aus dieser Aktion und den sich daraus ergebenen Konsequenzen lernen, ist fraglich – letzten Endes machen sie auch dies wieder nur zu Content, den ihre Fans für gut befinden. Wie wichtig es aber genau deshalb ist, über derartige Zustände aufzuklären und dass man Influencern wie ihnen am Ende wirklich das Handwerk legen muss, in dem man sie vom Ort des Geschehens entfernt oder sie wie etwa Somali oder VitalyzdTV vor Gericht stellt, wird hier nur ein weiteres Mal deutlich.