Was priorisieren: Eleganz oder Sicherheit? Trymacs erhält von Passantin ungefragt eine Stilberatung

Streamer und die Straßenverkehrsordnung – eine Kombination, welche vor allem der medialen Darstellung zufolge als einzige Leidensgeschichte zu verstehen ist. Das berufsmäßige Selbstfilmen kann beispielsweise während Autofahrten aus offensichtlichen Gründen zum Problem werden.
Umso erstaunlicher also, wenn – wie im jüngsten Fall der Influencer Trymacs und Schradin – ausnahmsweise die eigene Vorbildfunktion wahrgenommen wird. Dass dann ausgerechnet die Altersgruppe, welche sich am liebsten über den moralischen Verfall der Online-Berühmtheiten ereifert, zum Gegenteil ermuntert, könnte falsche Signale setzen.
Eine besonders sichere Tour
Die besagten Influencer, eigentlich für Reaktions- und Gaming-Inhalte auf Plattformen wie Twitch oder YouTube bekannt, übertrugen als Werbeaktion für einen Hersteller von elektrischen Scootern am 23. August 2025 einen Livestream, in dessen Zuge sie auf den Sponsoren-Geräten mehrere Stunden lang durch Köln und Umgebung fuhren.
Dass bei der Fahrt mit solchen Geräten ein Helm getragen wird, ist häufig eher unüblich, obwohl im Jahr 2025 eine Gesetzesänderung in Kraft tritt, mit der zumindest E-Scooter, deren Höchstgeschwindigkeit 20 km/h überschreiten könnte, nur noch mit Helm verwendet werden dürfen.
Da es sich allerdings um einen gesponserten Stream handelte, ist davon auszugehen, dass das Unternehmen allein schon aus Image-Gründen von den Influencern verlangte, ihrer Vorbildfunktion während des Streams durch besonders sichere Exemplare nachzukommen. Trymacs' Erfahrungen mit Unfällen während einer ähnlichen E-Scooter-Tour im vergangenen Jahr dürften ebenfalls zu seinem erhöhten Einsatz für Verkehrssicherheit beigetragen haben.
Eine Stilberatung durch Experten
Beim Warten an einer Ampel – allein das bereits keine Selbstverständlichkeit für Twitch-Streamer – wurde die kleine Gruppe dann von einer Passantin auf ihren auffälligen Kopfschutz angesprochen.
Die Dame gehobeneren Alters erkundigte sich nonchalant: „Schämt ihr euch nicht?“ Nach ersten verwirrten Rückfragen spezifizierte sie anschließend, dass sie am Aussehen der Helme Anstoß genommen habe. Der nicht unbedingt für sein rücksichtsvolles Verhalten im Straßenverkehr bekannte Trymacs starrte sprachlos zurück, während Schradin der Frau die Notwendigkeit des Schutzelements zu verdeutlichen versuchte, bevor die Gruppe mit der nächsten Ampelschaltung die Flucht ergriff.

Hierbei sollte nicht unerwähnt bleiben, dass das Tragen von Schutzhelmen im Straßenverkehr unter vielen älteren Verkehrsteilnehmern stigmatisiert ist; so tragen sie etwa auf dem Fahrrad vor allem Kinder und Jugendliche. Gleichzeitig war laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2019 die überwältigende Mehrheit der 445 an Fahrradunfällen Verstorbenen Teil der der Altersgruppe 65+.