Nach der ewigen Kritik um die Preiserhöhungen bei Videospielen, schlägt uns der Chef von Gearbox, die für Borderlands bekannt sind, in die Magengrube.

Die Preise für Videospiele steigen. Zuerst machte Nintendo die Schlagzeilen, dann ist Microsoft hinterher gezogen. Nun sorgt Gearbox CEO für Kopfschütteln. Und nicht nur die Fans sind von diesen Aussagen verstört - auch andere Entwickler steigen in die Debatte ein.
Bitte nicht noch teurer
Wir haben bereits mehrmals über die Preissteigerungen von Videospielen berichtet. Zuerst waren Spieler so sauer über Nintendos Anti-Konsumenten Strategie, dass sie sogar einen Boykott forderten, dann ist Microsoft mit den neuen Teilen zu Forza und Call Of Duty nachgezogen. Und so blicken Fans auch mit Sorge auf das im September erscheinende Borderlands 4. Der beliebte Multiplayer Loot-Shooter ist mit dem 2. Teil absolut explodiert und so freut man sich auch schon auf den kommenden Release. Trotzdem wünschen sich Fans Klarheit über die Preisgestaltung - und sind damit direkt auf Gearbox Chef Randy Pitchford zugegangen.
Keine 80€? Kein Fan
So ist ein X-User besorgt darüber, dass die Preisgestaltung auch dementsprechend hoch bei dem neuen Borderlands-Teil ausfallen wird. Und so wurde direkt auf den Gearbox Chef eingeredet:
Randy, dieses Spiel sollte besser nicht 80 Dollar kosten. Geh dieses Risiko nicht ein, viele Spieler werden nicht 80 Dollar bezahlen und diese Vorstellung einer ständigen Preiserhöhung unterstützen.

Die Aussage ist verständlich, da man immer wieder von Spielern hört, die sich neue Spiele einfach nicht mehr leisten können. Und so würde man erwarten, dass Pitchford, so wie der damalige Chef von Sony, der zugibt, dass man die Inflation stark spürt, mit etwas Verständnis reagiert. Doch das ist absolut nicht der Fall und die Antwort lässt einen wirklich sprachlos zurück:
A) Das ist nicht meine Entscheidung. B) Wenn du ein echter Fan bist, findest du einen Weg, es zu kaufen. Mein örtlicher Spieleladen hatte 1991 Starflight für Sega Genesis für 80 Dollar, als ich gerade die Highschool abgeschlossen hatte und für den Mindestlohn in einer Eisdiele in Pismo Beach arbeitete – und ich habe einen Weg gefunden, es zu kaufen
Randy, this game better not be 80 dollars. Don't take that risk, alot of gamers aren't gonna pay 80 dollars and feed this notion of constant increase of the price tagYou are the CEO, you have some say with the price when it comes to your publisher
— y J. er, 'The Treasured Treacher' (@oldgoldsot) May 13, 2025
Dass das nicht gut bei Fans ankommt, ist selbsterklärend. "So einen Sch*** hast du jetzt nicht im Jahr 2025 gesagt". Und während andere User diese Preisgestaltung nicht nur verteidigen, sondern der Meinung sind, dass Videospiele noch mehr kosten sollten, ist einer Person der Kragen geplatzt.
Larian Studios ist dem Chat beigetreten
Michael Douse, Publishing Director bei Larian Studios, hat dazu einiges zu sagen und nennt die Aussage "widerlich".
Inflation gibt es (wir geben z.B. Inflationspuffer für Angestellte) und Preiserhöhungen können sinnvoll sein. Aber zu sagen ‘echte Fans werden einen Weg finden' ist ekelhaft, weil es davon ausgeht, dass dein Spiel während einer Lebenskostenkrise wichtiger ist als z.B. das tägliche Überleben.
Inflation exists (we give inflation bumps for example to employees) and price increases can make sense, but saying "real fans will find a way" is gross because it assumes your game is more important during a cost of living crisis than, for example, making it day to day. https://t.co/GtIw0MJ601
— Very AFK (@Cromwelp) May 20, 2025
Einige User antworten ihm (jedoch auf freundliche Art und Weise) dass man seine Prioritäten falsch setzt, wenn man sich für das eine über das Andere entscheidet. Douse hat jedoch auch dafür klare Worte:
Luxus steht in Konkurrenz zu den alltäglichen Ausgaben.
Wie wichtig ist Entertainment?
Dabei hat er nicht Unrecht. Während es stimmt, dass Videospiele heute um einiges teurer in der Produktion sind, ist es eben nunmal auch so, dass die Wirtschaftslage nicht dieselbe wie 1991 ist. Entertainment, seien es Filme, Serien oder eben auch Videospiele sind fester Bestandteil unserer Gesellschaft, und davor waren es eben andere Formen der Freizeitgestaltung. Es ist also kein Wunder, dass Menschen extrem besorgt über die steigenden Preise sind und nicht bereit sind diese Summe auszugeben, für ein Spiel, dessen Firma dahinter so mit Fans umgeht. Zum Abschluss beschrieb Michael Douse, was echte Fans wirklich sind:
Echte Fans sind Menschen, die lieben und verstehen, was du tust, die dir folgen und sich mit deinem Zeug beschäftigen, unabhängig davon, wie viel sie ausgeben.
Das ist eine Aussage, hinter der man stehen kann.

Was sagt ihr dazu? Schreckt euch das vom Kauf von Borderlands 4 ab? Oder seid ihr auch der Meinung, dass Videospiele noch teurer sein müssten?