Es könnte Deepfake-Vorwurf Nummer 4 werden, der sicher vor Gericht gegen ihn verwendet würde.

Bereits im Oktober 2023 war der Influencer für seine provokanten Streams von einem Mixed-Martial-Arts-Kämpfer zum Kampf aufgefordert worden. Konnte er damals noch ernste körperliche Konsequenzen vermeiden, läuft er nun Gefahr, dass ihm ein anderer Kampfsportler juristisch Probleme bereitet.
Belästigung als Masche
Über die „Karriere“ von Johnny Somali, bürgerlich Ramsey Ismael, lässt sich nicht viel Positives sagen: Der gebürtige US-Amerikaner verfolgt ein Geschäftsmodell, welches darauf abzielt, dass er sich durch die Live-Übertragung besonders empörender Inhalte Aufmerksamkeit, Klicks und damit Werbeeinnahmen sichern kann. Finanziert wurde die „Produktion” lange Zeit vom reichen südkoreanischen Rechtsextremisten Hank Yoo.
Diese Inhalte bestehen entweder in sozial unangemessenem Verhalten (etwa akustische und sexuelle Belästigung) oder darin, Hass anhand politischer Konfliktlinien zu schüren. So verspottete er in Japan zivile Opfer der US-Amerikanischen Atombomben, befeuerte Auseinandersetzungen zwischen Arabern und Juden in Israel und verbreitete in Südkorea nordkoreanische Propaganda.
Auch wenn er auf einer Plattform nach der anderen gebannt wird und aktuell in Südkorea wegen einer Vielzahl von Vergehen – darunter die Verbreitung pornographischer KI-Fälschungen – vor Gericht steht, ist er im Sinne der Aufmerksamkeitsökonomie noch sehr erfolgreich. Mit einer peinlich-obszönen Aktion nach der anderen macht der Influencer Schlagzeilen, die leider immer noch viel zu häufig angeklickt werden.
Angst vor Paar
In seinem jüngsten Coup scheint es, als könnte der 24-Jährige nun mit einem Mixed-Martial-Artist-Kämpfer aneinandergeraten. Dies jedoch nicht unbedingt körperlich, auch wenn es nicht das erste Mal wäre, dass der Streamer für die anschließenden Schlagzeilen körperliche Konsequenzen in Kauf nimmt; war er doch in der Vergangenheit schon vor laufender Kamera mehrfach verprügelt und K.O. geschlagen worden.
Vielmehr geht es um die Aufforderung eines Parodie-Accounts namens Johnny SoSmally, welcher auf Twitter öffentlich den MMA-Kämpfer Brendan Kim darauf aufmerksam machte, dass Johnny Somali ein KI-generiertes Video produziert habe, in welchem er die Frau des Profi-Sportlers – Vivian Gray – küssen würde. Der Parodie-Account forderte das Paar auf, Anzeige gegen den Influencer zu erstatten, um dessen aktuellen Gerichtsprozess noch weiter in die Länge zu ziehen.
Eine längere Haftzeit ist zwar unwahrscheinlich, weil die Strafen in diesem Fall gleichzeitig (konkurrent) und nicht aufeinanderfolgend (konsekutiv) verhängt werden, trotzdem versuchte Somali in einer ersten Reaktion, swohl den Parodie-Account sperren zu lassen, als auch das Paar einzuschüchtern. Einen ernsten Image-Schaden hat er an dem Punkt allerdings schon lange nicht mehr zu befürchten.
Doch was ist eure Meinung? Wäre es im Interesse des Paars, auch ihren Fall zur Anzeige zu bringen? Oder würde es sich angesichts des ohnehin unveränderlichen Strafmaßes nicht mehr lohnen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!